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Saisonfazit beim BVB
Von
Stefan Rommel
Den schlimmsten Fall und damit bis zu 50 Millionen Euro Verlust hat der BVB mit dem Last-Minute-Einzug in die Champions League gerade noch so verhindert. Trotzdem bleibt abseits der Ergebnisse eine Saison mit mehr Schatten als Licht.
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Teaserbild: © IMAGO/MB Media Solutions/Rene Nijhuis

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Verlierer: Sebastian Kehl
Der Sportchef war unter anderem für die Wahl Nuri Sahins als neuem Cheftrainer verantwortlich und – mindestens genau so wichtig – für den Kader. Hier hat Kehl zum Teil massive Fehleinschätzungen zu verantworten: Es fehlten mindestens ein zweiter spielstarker Sechser, ein Außen- und ein Innenverteidiger. Die Unwucht im Kader schleppten die Mannschaft und ihre Trainer bis zum Schluss als Malus mit sich herum. Noch so einen schwachen Transfersommer kann sich weder der BVB noch sein Sportdirektor leisten.
© IMAGO/Maximilian Koch

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Verlierer: Julian Brandt
Zum Sinnbild für den Wankelmut der Mannschaft wurde wieder einmal Julian Brandt. Eigentlich sollte der Nationalspieler in dieser Saison mit einem neuen Trainer und einer noch mehr auf Offensive ausgelegten Spielidee zu einem Anführer reifen. Gut zwei Drittel der Saison rannte Brandt aber den eigenen Ansprüchen hinterher. Dass er es kann, haben einige der letzten Spiele gezeigt. Dass er nun in Dortmund weitermachen darf, ist allerdings nicht gesichert. Dafür fehlt ihm die Konstanz und eine gewisse Verlässlichkeit.
© IMAGO/MB Media Solutions/Rene Nijhuis/MB Media

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Verlierer: Marcel Sabitzer
Ähnlich wie Brandt sollte auch der Österreicher die Mannschaft antreiben, in eine Führungsrolle schlüpfen, den Unterschied ausmachen. Aber Sabitzer fand zu keinem Zeitpunkt der Saison zu seiner Form, wurde von Verletzungen ausgebremst und nahm sich selbst dann auch raus, indem er sich mit Ex-Trainer Sahin fast schon überwarf. Statt mit Leistungen auf dem Platz schaffte es Sabitzer mit seiner Kritik am Trainer und an der Spielidee in die Schlagzeilen. So bleibt am Ende eine verschenkte Saison mit nur einem Tor in 39 Spielen.
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Verlierer: Gio Reyna
Der Amerikaner wird für immer der Unvollendete in Dortmund bleiben. Eigentlich sollte das endlich Reynas Saison werden, nach unzähligen Verletzungen zuvor. Und dann startete er in die Spielzeit mit: einer Verletzung. Der Hochbegabte fand danach nie seinen Rhythmus, litt auch unter der spektakulär schwachen Mannschaftsleistung und war beim neuen Trainer Niko Kovac fast komplett außen vor. Knapp über 600 Spielminuten sind Ausdruck dessen und die Erkenntnis: Gio Reynas so verheißungsvolle Zeit beim BVB dürfte damit fast schon tragisch enden.
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Verlierer: Yan Couto
Die Außenverteidigerpositionen sind schon traditionell ein Dortmunder Problem, insofern waren die Hoffnungen auf den Brasilianer ziemlich groß. Mit Coutos Quasi-Vorgänger Ian Maatsen hatte der BVB sehr gute Erfahrungen gemacht, ähnlich sollte deshalb auch der 22-Jährige einschlagen. Aber Couto fremdelte von Beginn an, fand sich nie im Dortmunder System zurecht und blieb bis zum Saisonende allenfalls ein Rollenspieler. Für die nun fälligen (kolportierten) 25 Mio. Euro Ablöse war das deutlich zu wenig.
© IMAGO/Jan Huebner/Madeleine Fantini

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Gewinner: Niko Kovac
Die Skepsis war groß bei Kovac‘ Antritt und tatsächlich war der Start in die Mission auch ruckelig. Nach und nach bekam Kovac die Mannschaft und deren Defizite aber immer besser in den Griff und rettete dem BVB letztlich sogar noch die Bundesliga-Saison mit dem Einzug in die Königsklasse. Sowohl wirtschaftlich als auch für das Renommee ein Meilenstein. Und für Kovac selbst nach zuletzt eher schwierigen Engagements – auch in der Bundesliga - ein Befreiungsschlag und die Chance, nun in Dortmund etwas zu entwickeln.
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Gewinner: Julian Ryerson
In der Problemzone war der Norweger wieder einmal die einzige Konstante. Viel wurde rechts oder links in der Abwehrkette oder auf den Außenbahnen probiert, Spieler hin und her geschoben und positionsfremd eingesetzt. Aber nur Ryerson erfüllte seinen Auftrag in der Regel anstandslos und zumindest solide. Der beste Fußballer wird Ryerson wohl nicht mehr werden, mit seiner Attitüde, seinem Engagement und seinem Biss verkörperte er aber wie nur wenige das, was sie in Dortmund sehen wollen.
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Gewinner: Serhou Guirassy
Auf Anhieb funktionierte der Torjäger nach seinem Wechsel auch beim BVB und tat von Anfang bis zum Ende, wofür er geholt wurde. 43 Scorerpunkte (34 Tore, neun Assists) in 45 Pflichtspielen sind eine herausragende Bilanz, oft genug entschieden Guirassys Tore enge Spiele und sicherten so das sportliche Überleben der Mannschaft. Bemerkenswert: Auch in den vielen schlechten Phasen war wenigstens auf Guirassy immer Verlass. Die vergleichsweise lächerlichen 18 Mio. Euro Ablöse waren sehr gut investiert.
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Gewinner: Daniel Svensson
Noch mag es ein wenig verfrüht sein, in Svensson einen Top-Transfer oder gar einen Heilsbringer zu sehen. Aber die Ansätze der letzten Wochen lassen doch zumindest auf mehr hoffen. Mit Svensson holte sich der BVB im Winter eine etwas andere Option für die linke Seite ins Haus: Einen Spieler, der sowohl am Flügel als auch eingerückt spielen kann und technisch so fein ist, dass er auch als Mittelfeldspieler durchgehen könnte. Zur Belohnung machte der BVB aus dem Leihgeschäft nun eine feste Verpflichtung.
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Gewinner: Nico Schlotterbeck
Im Durcheinander in der Innenverteidigung war Schlotterbeck die große Konstante. Gerade in der schwierigen Phase ging der Innenverteidiger voran, wurde zum Anführer und rückte nicht nur in der Gunst der Fans immer noch weiter auf. Schlotterbeck hat sich als Gesicht der Mannschaft in den Fokus gespielt, daran dürfte auch das frühe Saison-Aus nichts ändern. Für die neue Spielzeit dürfte er einer der heißen Kandidaten auf das Kapitänsamt sein.
© IMAGO/Kirchner-Media/Bahho Kara
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