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"Zeugnis" zum Saisonende
Von
Oliver Jensen
Der FC Bayern gewann in der zurückliegenden Saison die Meisterschaft, scheiterte allerdings im DFB-Pokal und in der Champions League. Einige Spieler lieferten konstant ab, andere enttäuschten eher. Eine Einschätzung – wer ist ein Gewinner der Saison, wer bewegt sich im Mittelfeld und welche Spieler gehören gar zu den Verlierern?
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Verlierer: Manuel Neuer
An guten Tagen ist Neuer noch immer ein Weltklasse-Torwart. Doch seine Fehleranfälligkeit nahm zu: Das Aus im DFB-Pokal ging auf seine Kappe, weil er gegen Leverkusen wegen eines unnötigen Fouls die Rote Karte sah. Hinzu kommt die Verletzungsanfälligkeit. Im Dezember fehlte er wegen eines Rippenbruchs, im März zog er sich beim Jubeln einen Muskelfaserriss zu.
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Neutral: Jonas Urbig
Erst im Winter wurde der 21-Jährige verpflichtet, nachdem er beim 1. FC Köln seinen Stammplatz verloren hatte. Als Vertreter und potenzieller Nachfolger von Neuer hinterließ er einen guten Eindruck und absolvierte zwölf Pflichtspiele. Der einzige große Fehler unterlief ihm beim 1:1 gegen Union Berlin.
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Neutral: Daniel Peretz
Der 24-Jährige vertrat im Dezember den verletzten Neuer ordentlich, absolvierte insgesamt fünf Pflichtspiele und kassierte sieben Gegentore. Ein größerer Fehler unterlief ihm nicht. Anfang des Jahres fehlte er aufgrund von Nierenproblemen. Bitter für ihn, dass während seiner Abwesenheit Urbig als potenzieller Neuer-Nachfolger verpflichtet wurde.
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Gewinner: Dayot Upamecano
Die Zeiten der Fehleranfälligkeit scheint der Franzose hinter sich gelassen zu haben. Der Innenverteidiger spielte eine sehr ordentliche Saison und entwickelte sich zum Abwehrchef des FC Bayern. Bis zu seinem Knorpelschaden Ende März war er unter Vincent Kompany gesetzt. Im Aufbauspiel verfügt er über eine hohe Passsicherheit (93 Prozent), zudem gewann er 59 Prozent seiner Zweikämpfe, in der Champions League sogar 61 Prozent.
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Verlierer: Min-jae Kim
Der südkoreanische Innenverteidiger blickt auf eine schwankende Saison zurück. Er hat zwar eine beachtliche Zweikampfquote von 60 Prozent vorzuweisen, war allerdings teilweise auch fehleranfällig. Beim Champions-League-Aus gegen Inter Mailand ist er ein Unsicherheitsfaktor gewesen. Speziell in wichtigen Spielen patzt er. Ein Jahr zuvor war er auch beim Champions-League-Aus gegen Real Madrid fehlerhaft. Ihm ist allerdings zugutezuhalten, dass er sich trotz Achillessehnenproblemen durch die Saison schleppte.
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Neutral: Eric Dier
Einen besseren Ersatzspieler kann sich ein Trainer kaum wünschen. In der Hinrunde kam der Verteidiger kaum zum Einsatz, stellte sich aber voll in den Dienst der Mannschaft. Als er in der Rückrunde aufgrund der Personalprobleme zum Stammspieler wurde, verteidigte er verlässlich – auch wenn der Zweikampfwert von 52 Prozent ausbaufähig ist. Der FC Bayern hätte ihn gerne behalten, doch Dier verlängerte seinen Vertrag nicht und wechselte nach Monaco
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Verlierer: Hiroki Ito
Der große Pechvogel der Saison! Im Sommer vom VfB Stuttgart verpflichtet, folgten eine schwere Verletzung nach der anderen. Wegen einem Mittelfußbruch fehlte er mehr als die komplette Hinrunde. Danach hatte Ito acht Pflichtspieleinsätze, in denen er durchaus gute Leistungen zeigte. Gegen Eintracht Frankfurt schoss er sogar ein Tor. Im März allerdings brach er sich erneut den Fuß.
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Gewinner: Alphonso Davies
Der pfeilschnelle Linksverteidiger war auf seiner Position gesetzt, bis er sich im März bei der kanadischen Nationalmannschaft einen Kreuzbandriss zuzog. In 31 Pflichtspielen gelangen ihm drei Tore und vier Vorlagen, er bringt viele offensive Impulse, gewann zudem starke 67 Prozent seiner Zweikämpfe. Auch die Passquote von 90 Prozent ist beachtlich, weil er viele Bälle in die gefährliche Zone des Gegners spielt. Wurde immer wieder mit einem Wechsel zu Real Madrid in Verbindung gebracht, entschied sich dann aber doch für einen Bayern-Verbleib.
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Neutral: Raphaël Guerreiro
Der Portugiese wird immer dort eingesetzt, wo gerade ein Engpass besteht – ob nun als Linksverteidiger, als Rechtsverteidiger oder als Mittelfeldspieler. Das macht ihn durchaus wertvoll. In 34 Pflichtspielen (26 Mal als Startelfspieler) gelangen ihm fünf Tore und drei Vorlagen, allerdings gewann er nur 48 Prozent seiner Zweikämpfe. Defensiv agiert er manchmal überhastet, verursachte zum Beispiel einen völlig unnötigen Elfmeter gegen Rotterdam.
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Neutral: Josip Stanisic
Nachdem er sich vergangene Saison als Leihspieler bei Bayer Leverkusen gut entwickelt hatte, kehrte er nach München zurück. Umso bitterer, dass er die komplette Hinrunde aufgrund eines Außenbandrisses im Knie verpasste. Danach allerdings entwickelte er sich zum Stammspieler, war dabei flexibel als Rechtsverteidiger, Linksverteidiger und Innenverteidiger einsetzbar. Er verteidigte verlässlich und gewann 60 Prozent seiner Zweikämpfe.
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Verlierer: Sacha Boey
Es ist sehr fraglich, ob sich der Außenverteidiger jemals beim FC Bayern durchsetzen wird. Er hatte 17 Pflichtspieleinsätze (0 Tore, 3 Vorlagen), stand allerdings nur siebenmal in der Startelf. Er fehlte vielfach verletzungs- und krankheitsbedingt. Stand er auf dem Platz, strahlte er keine Sicherheit aus, gewann nur 48 Prozent der Zweikämpfe, in der Luft sogar nur 30 Prozent.
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Gewinner: Konrad Laimer
Der Österreicher ist ein Spieler, wie ihn sich Trainer wünschen. Er arbeitet extrem viel für die Mannschaft, gilt als Mentalitätsmonster und überragender Pressing-Spieler, setzt aber auch immer wieder Impulse im Spiel nach vorne. In 42 Pflichtspielen gelangen ihm drei Tore und drei Vorlagen. Laimer ist sowohl als Mittelfeldspieler wie auch als Rechtsverteidiger ein Gewinn für die Mannschaft.
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Gewinner: Joshua Kimmich
Der Mittelfeldspieler ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des FC Bayern. Er hat vielfach die meisten Ballkontakte, ist überall auf dem Spielfeld anzutreffen und für seine Mitspieler jederzeit anspielbar. Seine Passqualität (93 Prozent) ist hoch. Er verpasste lediglich im Februar das Spiel gegen den VfB Stuttgart, ansonsten war Kimmich immer gesetzt. In 50 Pflichtspielen gelangen ihm drei Tore und zwölf Vorlagen.
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Neutral: Aleksandar Pavlović
In der Spielzeit 2023/24 war der defensive Mittelfeldspieler die große Entdeckung der Saison. In der zurückliegenden Saison wurde der 21-Jährige allerdings krankheits- und verletzungsbedingt zurückgeworfen. Er absolvierte 28 Pflichtspiele und stand 22 Mal in der Startelf – ihm gelangen ein Tor und eine Vorlage. Seine Qualität ist die Passsicherheit. In der Bundesliga kamen 94 Prozent seiner Zuspiele an. Ihm dürfte die Zukunft beim FC Bayern gehören.
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Verlierer: João Palhinha
Im Sommer für eine Ablöse von rund 51 Millionen Euro verpflichtet, durchlebte der Portugiese eine Saison zum Vergessen. Er scheint als Abräumer vor der Abwehr nicht in das Spielsystem von Trainer Vincent Kompany zu passen, stand daher über die komplette Saison nur neunmal in der Startelf. In der Rückrunde kassierte er gegen den VfL Bochum eine Rote Karte und leitete dadurch die Niederlage ein. Danach kam er meist nur noch zu Kurzeinsätzen.
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Neutral: Leon Goretzka
Seine Mentalität verdient die Bestnote. Obwohl ihm zu Saisonbeginn von der Klubführung aufgezeigt wurde, keine Perspektive im Verein zu haben, kämpfte sich Goretzka zurück in die Mannschaft. Dadurch kam er schlussendlich zu 40 Pflichtspieleinsätzen, stand sogar 23 Mal in der Startelf. Fünf Tore und zwei Vorlagen gelangen ihm. Er deckt als sogenannter Box-to-Box-Spieler das komplette Spielfeld ab, bringt eine gute Zweikampfstärke (56 Prozent) und Passsicherheit (91 Prozent) mit, kann den Ball mit seinen Dribblings (Erfolgsquote 67 Prozent) zudem schnell nach vorne bringen.
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Gewinner: Jamal Musiala
Der 22-Jährige steht für die Zukunft des FC Bayern. Aufgrund seiner technischen Qualität kann er Spiele im Alleingang entscheiden. Selbst auf engsten Räumen findet er einen Weg und ist kaum vom Ball zu trennen. Seine Effektivität hat noch einmal zugenommen, sogar per Kopfball trifft er mittlerweile verlässlich. In 40 Pflichtspielen gelangen ihm 18 Tore und acht Vorlagen. Aufgrund eines Muskelbündelrisses verpasste er die Schlussphase der Saison. Möglicherweise wäre der FC Bayern mit ihm in der Champions League gegen Inter Mailand weitergekommen.
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Verlierer: Kingsley Coman
Der französische Flügelspieler ist beim FC Bayern meist nur noch Einwechselspieler. Nur bei 20 seiner 41 Pflichtspieleinsätzen stand er in der Startelf. Sieben Tore und vier Vorlagen sind ein mittelmäßiger Wert. Im Schnitt traf er nur alle 262 Minuten. Zum Vergleich: Musiala brauchte pro Treffer im Schnitt 160 Minuten. Mit seiner Schnelligkeit (Top-Wert 34,8 km/h) kann er für den FC Bayern noch immer wichtig sein, zeigt das allerdings zu selten.
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Verlierer: Serge Gnabry
Der Offensivspieler ist beim FC Bayern schon längst kein Stammspieler mehr. Er kam zwar in 42 Pflichtspielen zum Einsatz, wurde aber nur 20 Mal in die Anfangself gestellt. In der Bundesliga gelangen ihm sieben Tore und fünf Vorlagen, in der Champions League blieb er allerdings torlos. Zum Ende der Hinrunde fehlte er aufgrund von Knieproblemen. In den letzten Wochen der Saison zeigte seine Formkurve leicht nach oben. Ihm fehlt allerdings jegliche Konstanz.
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Gewinner: Michael Olise
Der Sommer-Transfer ist beim FC Bayern voll durchgestartet. Der 23-Jährige ist der einzige Flügelspieler, der seinen Stammplatz sicher hat. Er vereint Technik, Schnelligkeit (Top-Speed 33,9 km/h), Effektivität, Spielübersicht und Passgenauigkeit – sorgt dadurch für die magischen Momente auf dem Fußballplatz. In 50 Pflichtspielen gelangen ihm 17 Tore und 21 Vorlagen.
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Neutral: Leroy Sané
An guten Tagen ist er Weltklasse, an schlechten Tagen kaum zu sehen. Die Form von Sané ist seit vielen Jahren schwankend. In 45 Pflichtspielen gelangen ihm 13 Tore und sechs Vorlagen. Im Schnitt erzielte er alle 183 Minuten ein Tor. Das ist ein ordentlicher Wert. Allerdings gab es auch viele Spiele, in denen ihm kaum etwas gelang. Seine Dribblings (Erfolgsquote 41 Prozent) verfangen sich dann oft beim Gegenspieler.
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Neutral: Thomas Müller
Thomas Müller kam in seiner letzten Saison beim FC Bayern nur selten über die Rolle des Einwechselspielers hinaus. Der 35-Jährige stand nur in 17 seiner 43 Pflichtspieleinsätzen (6 Tore, 6 Vorlagen) in der Startelf. An guten Tagen war er noch immer wichtig, traf im DFB-Pokal zum Beispiel doppelt gegen den SSV Ulm, erzielte außerdem ein Tor im Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand. Als Führungsspieler hatte er einen großen Wert, allerdings offenbarte er Schwächen in den Zweikämpfen (Erfolgsquote 36 Prozent) und teilweise auch im Passspiel (78 Prozent).
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Gewinner: Harry Kane
Der Stürmer erwies sich erneut als treffsicher. Zwar war er nicht so effektiv wie in der Saison 2023/24, als er 36 Tore in der Bundesliga erzielte. Doch auch mit seinen 26 Treffern wurde der Engländer erneut Torschützenkönig. Insgesamt verbuchte er in 46 Spielen 38 Tore und 13 Torvorlagen. Im Schnitt gelangen ihm alle 93 Minuten ein Tor. Zudem identifiziert er sich total mit dem FC Bayern.
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