João Palhinha verlässt den FC Bayern nach nur einem Jahr. Es ist das vorläufige Ende eines Missverständnisses.

Es hatte schon "Thiago-oder-nix"-Dimensionen, als Thomas Tuchel im Sommer 2023 unbedingt João Palhinha als "Holding six" zum FC Bayern lotsen wollte. Der Deal des Wunschspielers platzte in allerletzter Sekunde. Der Portugiese kam mit einem Jahr Verspätung nach München – das Problem dabei: Tuchel war längst nicht mehr Trainer beim deutschen Rekordmeister, und Vincent Kompany stand so gar nicht auf den kantigen Mittelfeld-Abräumer.

Nun gibt es aber eine Lösung: Die Bayern leihen Palhinha für ein Jahr zu Tottenham Hotspur in die Premier League aus, wie diverse Medien berichten. Die Spurs sollen sich danach ein Vorkaufsrecht in Höhe von 30 Millionen Euro gesichert haben. Es wäre das Ende eines teuren Missverständnisses, nachdem die Münchner 51 Millionen an den FC Fulham überwiesen hatten. Immerhin sparen sich die Bayern erst einmal Palhinhas üppiges Gehalt.

FC Bayern gibt zahlreiche Spieler ab

Zuvor hatten bereits Thomas Müller (Vancouver), Leroy Sané (Galatasaray), Eric Dier (Monaco), Bryan Zaragoza (Vigo), Daniel Peretz (Hamburg), Mathys Tel (Tottenham) und Adam Aznou (Everton) sowie einige weitere Talente den Klub verlassen.

Verpflichtet wurden bislang Luis Díaz (Liverpool) für bis zu 75 Millionen Euro Ablöse, Jonathan Tah (Leverkusen) und Tom Bischof (Hoffenheim/beide ablösefrei). Zudem kehrte Paul Wanner aus Heidenheim zurück, er soll nach der schweren Verletzung von Jamal Musiala eine Chance bekommen.

Auch wenn der geplante Transfer des Stuttgarter Jungstars Nick Woltemade aktuell eher unwahrscheinlich ist, sei er schon "sehr, sehr glücklich mit dem Kader", sagte Sportvorstand Max Eberl am Donnerstag. "Wir haben unsere Arbeit erst einmal getan, wir schauen natürlich weiter, was der Markt hergibt. Die Transferperiode geht ja noch bis zum 1. September", ergänzte er.

Nur zehn Startelf-Einsätze für Palhinha

Kaum glücklich wurde indes Palhinha in München. Nur zehn Mal stand der 30-Jährige, dessen Vertrag bis 2028 läuft, bei 25 Einsätzen in der Startelf, er brachte es dabei gerade einmal auf 986 Pflichtspielminuten. Allerdings hatte ihn ein Muskelbündelriss von November bis Januar auch zwei Monate außer Gefecht gesetzt.

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Die Premier League kennt Palhinha aus 79 Pflichtspielen für Fulham. Bei Europa-League-Sieger Tottenham kann der 34-malige Nationalspieler, der mit Portugal zuletzt Nations-League-Sieger wurde, sogar in der Champions League auflaufen.

Trainer bei den Spurs ist seit Sommer Thomas Frank. Vielleicht hat Palhinha mit dem Dänen mehr Glück als mit Tuchel und Kompany... (SID/bearbeitet von lh)