Auch wenn der FC Bayern hunderte Millionen Euro Umsatz macht, zahlt die Stadt München dem Verein die fast jährliche Meisterfeier. Stadtpolitiker der Linken wollen deshalb, dass der Klub in Zukunft selbst dafür zahlt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht das erwartungsgemäß anders.

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Warum genau Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Sonntag im Fußballtalk "Doppelpass" bei Sport1 auftrat, weiß am besten wohl er selbst. Zumindest hatte Söder zu einigen Themen etwas zu sagen – unter anderem auch zu einem, das in der Stadt München für Aufsehen gesorgt hatte. Die Frage: Wer zahlt jetzt eigentlich für die neuerliche Meisterfeier des FC Bayern?

Der Hintergrund: Auch bei seiner 34. Meisterschaft kommt die Stadt München weiterhin für die Kosten der Meisterfeier auf dem Marienplatz auf. Die Fraktion Die Linke/Die Partei im Münchner Stadtrat um den Linken-Stadtrat Thomas Lechner hatte zuletzt in einem Antrag gefordert, dass der Verein die traditionelle Meisterfeier am Rathausbalkon in Zukunft selbst bezahlen sollte.

Bislang gibt die Stadt dem FC Bayern diese Veranstaltung aus, der Klub verdient dennoch etwa mit Merchandise-Artikeln an der Veranstaltung. "Mit einer Meisterfeier im Rathaus gewähren wir dem FC Bayern ein großes Privileg. Dass dies aber aus Steuermitteln finanziert wird, muss ein Ende haben. Die Kasse des FC Bayerns ist prall gefüllt – die der Stadt hingegen nicht", erklärte Stadtrat Lechner in der "tz" seinen Vorschlag. 2019 hätten die Feierlichkeiten laut offiziellem Antrag etwa 402.000 Euro gekostet.

Söder lästert über Linke

Im "Doppelpass" darauf angesprochen, hielt Ministerpräsident Söder wenig überraschend nicht viel von diesem Vorschlag. "Das ist jetzt wieder typisch Linke, immer schlechte Stimmung", antwortete Söder betont genervt. Und spottete gleich weiter, ohne inhaltlich groß auf den Antrag einzugehen: "Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass Linke Fans vom FC Bayern sind. Das passt nicht zusammen." Der FC Bayern stehe Söder zufolge für Erfolg, Reichtum, Klasse und Substanz, was die Linke eher nicht habe.

Auf erneute Nachfrage von Moderator Florian König wurde es zumindest ein bisschen konkreter. Wenn es um Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen geht, die etwa im Land Bremen schon von den Vereinen mitgetragen werden müssen, plädiert Söder für eine Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Politik. Klar könnten sich Vereine wie der FC Bayern solche Summen leisten, das gelte aber nicht für jeden Klub. Und nicht zuletzt habe gerade der Fußball auch eine große öffentliche Wirkung, wie der bayerische Ministerpräsident selbst gut weiß: "Seien wir mal ehrlich: Nahezu jeder Politiker freut sich wie ein Schnitzel, wenn sein Verein etwas gewinnt."

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