Das EM-Finale liegt über zwei Wochen zurück, doch zwischen den beiden Torhüterinnen der Finalteams, Hannah Hampton (England) und Cata Coll (Spanien) hat sich erst jetzt ein etwas kurioser Streit entwickelt.
Im Englischen gibt es den Begriff der "Shithousery". Den kann man nicht besonders gut auf Deutsch übersetzen. Er bezeichnet aber im weitesten Sinne (oftmals) humorvolle Provokationen gegnerischen Teams und Fans im Fußball. Das hat im englischen Fußball lange Tradition.
Wenn also Hannah Hampton, Nationaltorhüterin Englands, von Nutzern in den sozialen Medien "Top Shithousery" attestiert wird, dann ist das in jedem Fall als Kompliment gemeint.
Die Aktion, für die Hampton zumindest von englischen Fans entsprechend gefeiert wird? Im Finale der EM hatte Hampton laut eigener Aussage die Trinkflasche der gegnerischen Torhüterin Cata Coll vor dem entscheidenden Elfmeterschießen zu den englischen Fans auf die Tribüne geworfen. Und das nicht etwa, weil Hampton Coll Durstgefühle bescheren wollte, sondern weil auf der Flasche die Notizen zu den englischen Schützinnen notiert gewesen sein sollen.
Fiese Hampton-Aktion
"Die spanische Torhüterin hatte sie auf ihrer Flasche. Also dachte ich mir: Wenn sie ins Tor geht, nehme ich sie einfach und werfe sie zu den englischen Fans, damit sie sie nicht hat", sagte Hampton mit einem Grinsen im Gesicht bei Talksport: "Es war nicht schwer. Wenn sie ins Tor geht, ist die Flasche doch allein, oder? Man nimmt sie einfach."
Da die Engländerin ihre eigenen Notizen zur Sicherheit im Trikotärmel versteckt hatte, seien auf ihrer Trinkflasche keine Notizen gewesen, erklärte Hampton. Ihre Flasche aber habe "die gleichen Sponsoren und so, also habe ich meine dort hingelegt, ihre zu den Fans geworfen, und sie hatte eine leere Flasche." Coll sei zurückgegangen, "und ich ging in die andere Richtung. Sie war so verwirrt, dass ich mich sehr bemühen musste, nicht laut loszulachen."
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Bei weitem nicht alle finden die Aktion von Hampton besonders lustig, viele werfen ihr unfaires Verhalten vor. Und auch Cata Coll hat sich inzwischen dazu geäußert. Bei X schrieb sie: "Okay, okay, beruhigt euch. Wenn es denn zumindest wahr wäre ..."
Hat sich Hampton die Sache also nur ausgedacht? Bilder gibt es keine von Hamptons Flaschenwurf. Fest steht nur, dass Coll, ob mit oder ohne Spickzettel, dennoch gegen Beth Mead und Leah Williamson parierte. Da Hampton aber die Elfmeter von Mariona Caldentey sowie Aitana Bonmatí hielt und Salma Paralluelo am Tor vorbeischoss, gewannen die Engländerinnen. (ska)
Verwendete Quelle
- Recherche bei X
- sid