An der Schweizer Nationaltrainerin Pia Sundhage gibt es anonyme Kritik aus dem Nationalteam – und das kurz vor dem Start der Heim-EM.

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Eine gute Woche vor dem Auftakt der Heim-EM werden rund um die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft Misstöne laut. Im Zentrum der Kritik: Nationaltrainerin Pia Sundhage. Laut der Boulevardzeitung Blick "rumort es im ganzen Nati-Team", unter anderem, weil die erfahrene Schwedin zu hart trainieren lasse.

"Es ist kein schönes Gerücht, aber es ist eben ein Gerücht", sagte Sundhage am Montag bei der Präsentation ihres 23er-Kaders für das Turnier (2. bis 27. Juli) und ergänzte: "Es gibt Gründe, warum wir ein Team aus Fitnesscoaches und Psychologen haben. Wir sprechen jeden Tag und ich denke, wir machen bisher einen guten Job."

Das sehen mehrere Spielerinnen laut Blick anders. Sundhage soll es in der Vorbereitung übertrieben und keine Rücksicht auf Blessuren genommen haben. So sollen "einige" Spielerinnen darauf hingewiesen worden sein, sich gut zu überlegen, ob sie eine Trainingseinheit wirklich auslassen wollen – trotz eines entsprechenden Rats der medizinischen Abteilung.

Stures Festhalten am Spielsystem als Problem?

Außerdem sorge das sture Festhalten am Spielsystem mit einer Fünferkette für Unverständnis, viele Spielerinnen wüssten nicht, was genau ihre Rolle sei. Auch der Auswahlprozess mit zunächst 36, dann 30 Spielerinnen im vorläufigen Kader stieß auf Kritik. "Hinter vorgehaltener Hand" sei zu hören, Sundhage habe sich zu spät auf ihr Aufgebot festgelegt. Der Schweizer Verband wollte die Vorwürfe nicht kommentieren.

Sundhage hatte das Amt im Januar 2024 übernommen. Die 65-Jährige ist eine der prominentesten Vertreterinnen ihres Fachs und führte die USA 2008 sowie 2012 zu Olympia-Gold. Neben den US-Amerikanerinnen betreute die frühere Nationalspielerin auch die Auswahlteams von Schweden und Brasilien. (SID/bearbeitet von lh)