Mit Leidenschaft, Mut und einem Hauch von Fußballromantik hat der ASK Voitsberg am Sonntag den großen Favoriten Austria Wien aus dem ÖFB-Cup geworfen. Vor heimischer Kulisse rang der weststeirische Drittligist dem Bundesliga-Schwergewicht einen 3:2-Erfolg ab – ein Spiel, das einmal mehr beweist, warum der Cup seine eigenen Gesetze hat.

Drittligist ASK Voitsberg hat am Sonntag in der ersten ÖFB-Cup-Runde für eine veritable Sensation gesorgt. Der weststeirische Zweitliga-Absteiger eliminierte vor Heimpublikum Fußball-Bundesligist Austria Wien nicht unverdient mit 3:2 (1:1). Konnte der Favorit aus der Hauptstadt zunächst einen 0:1-Rückstand durch Treffer von Noah Botic und Maurice Malone noch drehen, so siegte der Underdog von Trainer David Preiß per Doppelschlag durch Luka Zivanovic und Martin Krienzer.

Die Voitsberger erwiesen sich vor 2.500 Fans von Beginn weg als unbequemer Gegner und setzten immer wieder Nadelstiche. Scheiterte Paolo Jager nach einem schnell vorgetragenen Gegenstoß noch an Austria-Goalie Mirko Kos (22.), so machte es Kapitän Andreas Pfingstner aus dem danach folgenden Corner besser und schoss aus kurzer Distanz zur Führung ein (23.). Den Gästen gelang aus dem Spiel heraus wenig Konkretes, Austria-Coach Stephan Helm reagierte und brachte nach etwas mehr als einer halben Stunde Abubakr Barry für Matteo Schablas.

Die Violetten wurden vor allem bei Standards gefährlich. Plavotic (30.) und zweimal Manfred Fischer (41., 44.) verpassten nach Eckbällen den Ausgleich. Besser machte es Botic in der Nachspielzeit, der einen Fitz-Corner per Kopf veredelte und seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Austria erzielte (45.+1). Auch nach der Pause glänzte der Bundesligist nicht, ging aber nach einem Konter durch einen abgezockten Malone in Führung (57.).

Doppelschlag nach einer Stunde versenkte die "Veilchen"

Austria-Neuzugang Johannes Eggestein kam wenig später für den Torschützen und feierte sein Debüt in violett. Der Deutsche verschlief sofort einen Eckball und sah dabei zu, wie sein Gegenspieler Zivanovic das Leder zum 2:2 ins Tor spitzelte (63.). Doch damit nicht genug, nach einem feinen Angriff brachte Krienzer den Außenseiter wieder in Front (65.). Den Wienern gelang keine passende Antwort mehr, Barry hatte Pech und traf nur die Stange (77.).

"Wir waren zu fehleranfällig und dann passiert halt so etwas, was natürlich extremst ärgerlich ist", sagte Helm nach der Partie im ORF. Ganz anders war die Stimmungslage beim Voitsberg-Coach. "Ich bin echt stolz auf die Jungs, weil sie nach dem Rückschlag, nach dem 1:2, nicht aufgehört haben, daran zu glauben. Ich glaube, wir haben der Austria richtig gut Paroli geboten. Es ist das zweite Mal, dass ich die Austria rauskegle nach 2019", sagte Preiß, der damals GAK-Trainer war. "Anscheinend liegt mir die Austria."

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Die Austrianer sind nach dem GAK der zweite Bundesligist, der heuer beim Cup-Auftakt die Segel streichen musste. Die erste Runde wird am Sonntagabend (jeweils ab 17.00 Uhr) mit den Partien Wacker Innsbruck gegen Rapid (live ORF Sport +) sowie FC Pinzgau Saalfelden gegen den SC Röthis beendet. (APA/bearbeitet von dad)