Beleidigung, Drogenkonsum, Suspendierung – und jetzt Kinderpornografie: Die Skandalliste des ehemaligen Premier-League-Schiedsrichters David Coote wird länger und länger.

Es ist der größte Skandal, für den der ehemalige Schiedsrichter David Coote sorgt: Am Dienstag räumte der 43-Jährige vor einem Gericht in Nottingham den Besitz von kinderpornografischem Material ein. Der frühere Referee bestätigte nur seinen Namen und gab sein Schuldbekenntnis ab. Ansonsten äußerte er sich nicht.

Coote war wegen eines Videos angeklagt, das im Februar von der Polizei sichergestellt wurde. In seinem Fall soll es sich um ein Video der Kategorie A – der schwerwiegendsten Einstufung – handeln.

Im September hatte er die heftigen Vorwürfe noch bestritten, nun also die Kehrtwende. Die Kehrtwende, die Cootes Skandalliste weiter anwachsen lässt. Ein Rückblick:

Coote beleidigte Klopp in Video

Im vergangenen November erschien in den sozialen Medien ein Video, in dem sich Coote abfällig über den früheren Liverpool-Trainer Jürgen Klopp äußert. Das Video wurde bereits 2020 aufgenommen, als Klopp noch Trainer der "Reds" war. Später gab Coote die Äußerungen zu. Er sagte, er bedauere sie zutiefst, und begründete sein Verhalten unter anderem mit psychischen Schwierigkeiten während der Corona-Pandemie.

Nach Erscheinen des Videos sperrte ihn die Schiedsrichter-Organisation PGMOL bis auf Weiteres, wenig später leitete der englische Fußballverband FA Ermittlungen gegen ihn ein.

Coote soll während der EM Kokain konsumiert haben

Der nächste handfeste Skandal folgte nur wenige Tage später: In einem Clip, den die britische "Sun" veröffentlichte, ist mutmaßlich Coote zu sehen, wie er während der Europameisterschaft in Deutschland im Sommer 2024 mit einem zusammengerollten Geldschein ein weißes Pulver in die Nase zieht. Laut "Sun" handelt es sich dabei "anscheinend" um Kokain.

Coote arbeitete bei der EM im Team der Unparteiischen für den Videobeweis. Er war unter anderem beim Achtelfinale Deutschland gegen Dänemark als Assistent des Video Assistent Referees (VAR) im Einsatz.

Uefa sperrt Coote bis Juni 2026

Im Februar 2025 wurde Coote daraufhin von der Uefa für rund eineinhalb Jahre gesperrt. Der Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkommission der Uefa zufolge darf der Engländer bis zum 30. Juni 2026 kein Spiel leiten. Er habe die "grundlegenden Regeln des anständigen Verhaltens" verletzt sowie "den Fußballsport und insbesondere die Uefa in Verruf gebracht", hieß es zur Begründung.

Darauf angesprochen sagte er der englischen Zeitung "Sun", dass er "selten" Drogen genommen und in seinem Leben "schlechte Entscheidungen im persönlichen Kontext" getroffen habe. Er habe lange Zeit Probleme gehabt, die mit seiner unterdrückten Homosexualität zu tun gehabt hätten.

Im Dezember muss Coote erneut vor Gericht erscheinen

Nun also der nächste Skandal um Coote: Nach Beleidigung und mutmaßlichem Drogenkonsum geht es jetzt um Kinderpornografie. Ein neuer Tiefpunkt für den umstrittenen Ex-Unparteiischen.

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Coote wurde auf Kaution freigelassen und muss am 11. Dezember erneut vor dem Nottingham Crown Court erscheinen. Dass er jemals wieder ein professionelles Fußballspiel als Schiedsrichter leiten wird, ist mehr als unwahrscheinlich. Dafür leistete sich Coote zu viele schwerwiegende Skandale.

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