PSG hat sich im Uefa Supercup gegen Tottenham durchgesetzt. Der Sieg wird jedoch überschattet von Streitigkeiten rund um den geschassten Torhüter Gianluigi Donnarumma.

Sein großes Torwart-Theater wird der Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain auch nach dem Gewinn des europäischen Supercups nicht los. Die neue Nummer eins Lucas Chevalier fiel beim Finalsieg gegen Tottenham Hotspur erst durch einen schweren Patzer in der regulären Spielzeit auf - und vollbrachte dann eine Rettungstat im entscheidenden Elfmeterschießen (4:3 für Paris).

Donnarumma-Berater attackiert PSG

Der Spielerberater seines Vorgängers Gianluca Donnarumma rechnete am Abend mit den Verantwortlichen von PSG ab: Enzo Raiola kritisierte in mehreren Interviews die Degradierung des italienischen Weltklasse-Keepers.

"Wir sprechen von Mobbing", sagte Raiola bei "Radio Sportiva". "Er ist nicht derjenige, der gehen will, ganz im Gegenteil. Sie haben entschieden, dass Donnarumma nicht länger Teil von PSG sein wird." Diese Situation habe "erhebliche Auswirkungen auf seine sportliche Leistung und sein Image".

"Enttäuscht und traurig": Donnarummas PSG-Abgang rückt näher

Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain verzichtet beim Duell mit Tottenham Hotspur im UEFA Supercup auf seine bisherige Nummer eins Gianluigi Donnarumma. Der Italiener muss sich wohl einen neuen Klub suchen, denn sein Platz ist einem Neuzugang vorbehalten. In einem Brief äußert sich der 26-Jährige nun mit emotionalen Worten zu der aktuellen Lage.

Dass der langjährige Stammtorwart des französischen Meisters beim Supercup-Finale nicht einmal mehr auf der Bank sitzen durfte, sondern komplett aus dem Kader gestrichen wurde, könne er sich nur so erklären: "Sie hatten Angst, Chevalier in Konkurrenz zu Donnarumma zu setzen. Das ist alles, was mir einfällt", sagte Raiola.

Paris-Trainer Luis Enrique hatte in diesem Sommer entschieden, eine neue Nummer eins zu verpflichten und mit Chevalier einen anderen Stil des Torwartspiels bei PSG zu etablieren. Der 23-Jährige kam von OSC Lille und gilt als kostengünstigere und fußballerisch stärkere Alternative zu Donnarumma. Allerdings hat Chevalier auch deutlich weniger Erfolge und Erfahrung vorzuweisen als der Torwart des italienischen Europameister-Teams von 2021.

Luis Enrique herzte demonstrativ seinen neuen Torhüter. © IMAGO/SNA/IMAGO/Nafis Sirazetdinov

Donnarumma vor England-Wechsel

Interessenten für Donnarumma gibt es jedenfalls genug. Vor allem Manchester City wird als neuer Club gehandelt. "Die Premier League ist in meinen Augen jetzt der richtige Schritt für Gigio. Wir arbeiten daran", sagte Raiola dem italienischen Transfermarkt-Experten Fabrizio Romano.

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Dass Donnarummas Schatten in Paris ein Problem für seinen neuen Torwart sein dürfte, weiß auch Luis Enrique. Trotz des Patzers gegen Tottenham stellte sich der Trainer nach dem Spiel demonstrativ vor Chevalier. Noch auf dem Spielfeld umarmte er ihn überschwänglich. Bei der Pressekonferenz sagte der spanische Coach: "Lucas Chevalier war unglaublich. Ich freue mich für ihn." (dpa/bearbeitet von ska)