Kurz vor dem Bundesliga-Start sind sich die Trainer einig: Auch heuer wird der Titelkampf eng. Salzburg bleibt Favorit – doch Sturm, Rapid und die Austria wollen mitmischen. Die Konkurrenz setzt auf Spannung bis zum Schluss.

Nach zwei engen Titel-Entscheidungen erwarten die zwölf Trainer der Fußball-Bundesliga erneut ein enges Rennen. "Ich sehe im Moment keine Mannschaft, die vorne davonlaufen wird", sagte Hartberg-Trainer Manfred Schmid vor der am Freitag beginnenden Meisterschaft. Der zuletzt zweimal von Sturm Graz ausgebremste Ligakrösus Salzburg macht aus seinen Ambitionen keinen Hehl. "Das ist schon klar der Anspruch, wir wollen am Schluss die Schale haben", meinte Trainer Thomas Letsch.

Dass Salzburg zurückschlägt, hat die Konkurrenz einer von der APA vor Saisonstart durchgeführten Umfrage zufolge fest eingeplant. "Ich traue es Sturm wieder zu, aber Salzburg wird sich wahrscheinlich aufrüsten. Ich entscheide mich für Salzburg", erklärte etwa GAK-Coach Ferdinand Feldhofer. Laut Altachs Fabio Ingolitsch ist Salzburg der Bundesligist mit "der größten Wucht und der größten Qualität. Sie können am Ende des Tages nur an sich selbst scheitern."

Auch Jürgen Säumels Titelfavorit heißt "aufgrund der finanziellen Mittel Red Bull Salzburg", sagte der Meistertrainer von Sturm Graz. "Aber auch unser Verein hat es in den letzten zwei Jahren geschafft, Meister zu werden. Wir haben unsere Ambitionen und bleiben ehrgeizig." Dass sich die Grazer leicht abschütteln lassen, glaubt auch die Konkurrenz nicht wirklich.

Zweikampf oder sogar mehr?

"Mein Titelfavorit ist Red Bull Salzburg, weil sie mit Abstand die meisten Möglichkeiten haben. Sturm hat sich in diesen Höhen etabliert. Ich sehe diese beiden Mannschaften vorne", sagte Austria-Trainer Stephan Helm. Ähnlich sieht das Liga-Neuling Mitja Mörec, der Gerald Scheiblehner bei Blau-Weiß Linz nachgefolgt ist. Salzburg und Sturm stünden aufgrund von Struktur, Budget, Größe und Qualität über dem Rest. "Ich glaube, dass die zwei sich das wieder ausmachen werden."

Maximilian Senft von Aufsteiger Ried sieht indes auch die Wiener Austria mittendrin in der Verlosung. "Ich glaube, eine Mannschaft aus dem Trio Austria, Salzburg, Sturm." Die Wiener hätten einen sehr guten Weg hinter sich und "den Kern der Mannschaft behalten", so Senft.

Stöger zählt Rapid zum Anwärterkreis

Rapids Peter Stöger tippt ebenfalls auf "Salzburg. Sie sind gut reingestartet und haben sich gut verstärkt. Und dann gibt es noch zwei, drei Mannschaften, die gefährlich werden könnten. Da gehören auch wir dazu", sagte Stöger. Welche Rolle Grün-Weiß unter dem ehemaligen Austria-Meistermacher spielen wird, beschäftigt denn auch die Konkurrenz.

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Die Hütteldorfer hätten nämlich "wirklich aufgerüstet", stellte die Rapid-Ikone Kühbauer fest. Hartberg-Coach Schmid - einst bei Köln Stögers langjähriger Assistent - streute seinem Wegbegleiter Rosen: "Sie haben sich gut verstärkt und einen sehr, sehr guten Trainer, der riesige Erfahrung und gute Menschenführung hat. Da gehe ich davon aus, dass sie vielleicht auch vorne mitmischen können." Das glaubt nicht zuletzt auch WSG-Trainer Philipp Semlic, der neben Rapid auch dem LASK zutraut, "eine gute Rolle" zu spielen. "Also ich glaube, die Liga wird vorne sehr, sehr spannend." Noch auf keine Prognose ließ sich der neue Trainer des LASK, Joao Sacramento, ein. (APA/bearbeitet von skr)