Alexander Zverevs frühzeitiges French-Open-Aus treibt Boris Becker weiter um. Nachdem er Zverev bereits am Tag des Viertelfinals hart kritisiert hatte, legt Becker nun weiter nach und rät Zverev zu einem drastischen Schritt.

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Alexander Zverevs großer Ziel ist der Gewinn eines Grand-Slam-Turniers. Mit seinem Aus gegen Novak Djokovic im Viertelfinale der French Open hat er die nächste Chance verpasst. Während Zverev Ausreden sucht und sehr frustriert wirkt, übt Tennislegende Boris Becker weiter deutliche und zielgerichtete Kritik an Deutschlands bestem Tennisspieler.

"Musst dich mal weiterentwickeln"

Für Becker muss der Weltranglisten-Dritte dringend eine längst überfällige Konsequenz aus den vergangenen Turnieren ziehen: Veränderungen in Zverevs Umfeld. "Man hat den Eindruck, dass er gegen die Topspieler im selben Trott spielt und darauf hofft, dass das Ergebnis gut wird", sagte Becker nach Zverevs Niederlage in Paris gegen Novak Djokovic. "Das reicht gegen die Spieler jenseits der Top Ten, aber gegen die oberen Fünf musst du dich mal weiterentwickeln."

Damit dies gelingt, wäre laut Becker ein Trainerwechsel bei der deutschen Nummer eins nötig. "Irgendwann brauchst du neue Geräusche und ein neues Umfeld", sagte Becker. "Im Fußball ist das auch so, als Fußball-Trainer bleibst du im Normalfall auch nicht zehn Jahre bei einem Verein."

Zverev wird von seinem Vater trainiert

Zverev wird von seinem Vater Alexander Senior trainiert, sein Bruder Mischa fungiert als Manager. "Der Vater und der Bruder haben das hervorragend gemacht, aber für den letzten Schritt war das noch nicht gut genug", urteilt Becker.

In der Vergangenheit hatte Zverev unter anderem bereits mit Ivan Lendl, Juan Carlos Ferrero, David Ferrer und Sergi Bruguera zusammengearbeitet. Zverevs Vater blieb aber fast immer Teil des Teams. "Und ich glaube, in dieser Konstellation wird kein Neuer kommen", forderte Becker einen klaren Schnitt.

"Die Frage ist: Was will Sascha? Ist er zufrieden damit, die Nummer zwei der Welt zu sein? Ist er zufrieden mit einer bis dato hervorragenden Tennis-Karriere? Oder sagt er, dass er es nochmal wissen will und alles auf den Kopf stellt?", fragte Becker, der sich selbst als Freund der Familie Zverev bezeichnet. Zverev wartet noch immer auf seinen ersten Grand-Slam-Titel. Anfang Juli hat er die nächste Chance, dann beginnt das Turnier in Wimbledon. (dpa/bearbeitet von ska)