Novak Djokovic ist der erfolgreichste Tennisspieler der Geschichte – doch die Herzen der Fans gehören eher seinen großen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal. In einem Interview spricht der 24-fache Grand-Slam-Champion offen über seine Rolle als ungeliebter Dritter im legendären Tennis-Triumvirat.

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Er hat mehr Grand-Slam-Titel als jeder andere Mann in der Tennisgeschichte, doch die große Fanliebe richtete sich eher auf seine Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal. In einem auf YouTube erschienenen Interview hat der Serbe nun über seine besondere Rolle in dem Trio gesprochen.

"Ich wurde nie so geliebt wie Federer und Nadal, weil ich nicht dort hätte sein sollen. Ich war der Kleine, der dritte, der kam und sagte: 'Ich werde die Nummer eins sein.' Das gefiel vielen nicht", erklärte Djokovic.

Diese Selbstreflexion kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Djokovic sportlich längst aus dem Schatten seiner ehemaligen Konkurrenten getreten ist. Mit 24 Grand-Slam-Titeln hat der 38-Jährige sowohl Federer (20) als auch Nadal (22) überholt und gilt statistisch als erfolgreichster Tennisspieler aller Zeiten.

Djokovic: "Ich schauspielerte und fühlte mich trotzdem wie ein ungewolltes Kind"

Zu Beginn seiner Karriere sei er hingegen nicht er selbst gewesen, erinnerte sich Djokovic. Er sei das fünfte Rad am Wagen gewesen und wollte bei den Fans beliebt sein. Am Anfang habe er sich deswegen verstellt, gab er zu. "Ich schauspielerte und fühlte mich trotzdem wie ein ungewolltes Kind. Ich fragte mich, warum das so ist. Es tat mir weh. Dann dachte ich, dass mich die Fans akzeptieren, wenn ich mich anders verhalte. Aber das war auch nicht so."

Djokovic gab sich dabei aber auch selbstkritisch: "Ich bin ein Mann mit vielen Fehlern, ganz klar. Dennoch habe ich immer versucht, mit Herz und guten Absichten zu leben und letztlich ich selber zu sein."

Djokovic ist immer wieder in politische Kontroversen verwickelt. So reiste er etwa im September 2021 nach Bosnien-Herzegowina und ließ sich bei einem Treffen mit Milan Jolovic, dem ehemaligen Kommandanten der Drina-Wölfe (Vukovi sa Drine), beim Kaffeetrinken fotografieren. Die berüchtigte Einheit der Armee der Republika Srpska war im Bosnienkrieg unter anderem am Massaker von Srebrenica beteiligt. Bei seiner Reise traf Djokovic auch Milorad Dodik, den Präsidenten der Republika Srpska, welcher das Massaker leugnet.

Djokovic versteht sich mit Nadal besser als mit Federer

Djokovics Verhältnis zu Federer und Nadal war zu den aktiven Zeiten der beiden unterkühlt. Das sei aber rein sportlich gewesen, betont der "Djoker". "Nur weil jemand mein größter Rivale ist, heißt das nicht, dass ich ihm Böses wünsche, ihn hasse oder ihm sonst etwas auf dem Feld antun möchte, um ihn zu besiegen." Man habe auf dem Court um den Sieg gekämpft und der Bessere habe gewonnen.

Mittlerweile pflege er vor allem mit Nadal eine freundschaftliche Beziehung. "Ich habe sowohl ihn als auch Federer immer respektiert, ich habe nie ein einziges böses Wort gesagt über sie und werde es auch nie tun. Ich habe zu ihnen aufgeschaut und tue das immer noch. Mit Nadal habe ich mich aber immer besser verstanden." (bearbeitet von lh)

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