Ferdinand von Schirach
Ferdinand von Schirach ‐ Steckbrief
Name | Ferdinand von Schirach |
Beruf | Schriftsteller |
Geburtsort | München |
Staatsangehörigkeit | Bundesrepublik Deutschland |
Geschlecht | männlich |
Links | Homepage von Ferdinand von Schirach |
Ferdinand von Schirach ‐ Wiki: Alter, Größe und mehr
Ferdinand von Schirach ist ein deutscher Schriftsteller und wird 1964 in München geboren. Er wächst in einem großbürgerlichen Haushalt auf, mit Hausmädchen, Köchinnen und eigener Försterei. Im Alter von zehn Jahren wird er auf das Jesuiten-Kolleg St. Blasien geschickt, das 2010 wegen seiner Missbrauchsfälle in die Schlagzeilen gerät. In seinem Buch "Kaffee und Zigaretten" (2019) verarbeitet er sein von Depressionen geprägtes Leben als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener.
Dennoch hält sich Schirach über sein Privatleben sehr bedeckt, so ist unter anderem auch sein genaues Geburtsdatum nicht bekannt. Über sich selbst sagt er, dass er täglich etwa vier Stunden schreibe. Ansonsten verbringe er den Tag vorrangig mit Flanieren. In einem Interview mit „Die Zeit“ erklärt er im Februar 2019: "Ich habe keine Hobbys, schon das Wort finde ich abstoßend."
Als er mit dem Schreiben anfängt, ist er bereits 45 Jahre alt. Offenbar die richtige Entscheidung, denn sein erstes Buch "Verbrechen" (2009) wird ein internationaler Bestseller. Der Erzählband mit Kurzgeschichten, der auf Fällen seiner Kanzlei basiert – Schirach ist eigentlich ein studierter Jurist – wird in über 30 Ländern verkauft und hält sich 61 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Nicht nur als Strafverteidiger im realen Leben, sondern auch als Autor geht er immer wieder den Fragen nach: Was ist Wahrheit, was Wirklichkeit? Was ist Schuld? Wie wurden wir zu dem, was wir sind? Welche Motive treiben die Täter an? Dabei stellt sich Schirach in seinen Büchern stets auf die Seite des Opfers, wie er in Interviews immer wieder betont. Er setzt sich zudem auch mit seiner eigenen Vergangenheit auseinander, beziehungsweise mit der seiner Vorfahren. Sein Großvater war der NS-Reichsjugendführer Baldur von Schirach und sein Urgroßvater Heinrich Hoffmann der Hitler-Fotograf. Ein weiterer Verwandter war Mitunterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und galt somit als Gründervater der USA.
Sein Roman "Der Fall Collini" (2011), welcher 2019 mit Elyas M'Barek in der Hauptrolle in die Kinos kommt, erzählt von einem Mord an einem früheren NS-Offizier. Schirach schreibt dazu in einem Essay, dass es sich dabei nicht um eine Aufarbeitung seiner Familiengeschichte handle, sondern um ein Werk "über die Nachkriegsjustiz, über die Gerichte in der Bundesrepublik, die grausam urteilten, über die Richter, die für jeden Mord eines NS-Täters nur fünf Minuten Freiheitsstrafe verhängten. Es ist ein Buch über die Verbrechen in unserem Staat, über Rache, Schuld und die Dinge, an denen wir heute noch scheitern." Zwischen 2009 und 2019 veröffentlicht Ferdinand von Schirach acht Werke, die allesamt vorne auf den Bestsellerlisten einsteigen.
Neben Romanen verfasst er zudem Theaterstücke, darunter "Terror", welches am 3. Oktober 2015 am Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt mit einer Doppeluraufführung startet.