Der FC Bayern sollte für die Kosten seiner Meisterfeier auf dem Marienplatz selbst aufkommen, das fordert zumindest die Linke im Münchner Stadtrat. Oberbürgermeister Dieter Reiter hat eine klare Meinung zum Vorschlag.
Am kommenden Sonntag feiern die Männer und Frauen des FC Bayern gemeinsam auf dem Rathausbalkon am Marienplatz im Herzen von München. Beide Teams wurden in dieser Saison Deutscher Meister, die Frauen zusätzlich sogar noch Pokalsiegerinnen. Für Klub und Fans gibt es also einiges zu feiern.
"Dieser Verein ist definitiv nicht auf städtische Mittel angewiesen."
Die Kosten für die Meisterfeier übernimmt die Stadt München. Die Fraktion Die Linke/Die Partei im Münchner Stadtrat hatte kürzlich in einem Antrag an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gefordert, dass der deutsche Rekordmeister in Zukunft selbst für die Kosten aufkommen solle.
"Dieser Verein ist definitiv nicht auf städtische Mittel angewiesen. Es ist nicht zu erklären, wieso die Stadt am eigenen Personal den Rotstift ansetzt und gleichzeitig dem FC Bayern den roten Teppich ausrollt", heißt es unter anderem im Antrag. Der Fraktion zufolge haben die Kosten für die Meisterfeier im Jahr 2019 auf über 402.000 Euro belaufen. "Bevor die Stadt weiter Kosten für einen der reichsten Vereine der Welt übernimmt, sollten entsprechende Budgets für den sozialen Frieden der Stadt genutzt werden", schreiben die Stadträte Brigitte Wolf und Thomas Lechner.
OB Reiter will sich gar nicht groß mit der Thematik befassen
Und was sagt die Stadt selbst zur Forderung der Linken? OB Reiter reagiert auf Nachfrage unserer Redaktion kurz und knapp, dafür nicht weniger deutlich. "Die Kosten entstehen im Wesentlichen für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen. Jährlich wiederkehrende Anträge der Linken kommentiere ich nicht."
Eine Abgabe der Kosten an den FC Bayern ist also nicht geplant. Dazu erklärt der Oberbürgermeister unmissverständlich: "Die Meisterfeier wird wie in den vergangenen Jahren durchgeführt."
Am vergangenen Wochenende hatte bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unmissverständlich klargemacht, was er vom Linken-Vorschlag hält: "Das ist jetzt wieder typisch Linke, immer schlechte Stimmung", antwortete Söder betont genervt – und schob hinterher: "Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass Linke Fans vom FC Bayern sind. Das passt nicht zusammen." Der FC Bayern stehe Söder zufolge für Erfolg, Reichtum, Klasse und Substanz, was die Linke eher nicht habe.
Verwendete Quellen
- Antwort auf schriftliche Anfrage an die Landeshauptstadt München
- Antrag der Stadtratsfraktion Die Linke/Die Partei