Sowohl bei der Klub-WM als auch bei der WM 2026 finden einige Spiele im Hard Rock Stadium in Miami Gardens statt. Doch die Spielstätte machte in der Vorrunde mit organisatorischen Mängeln auf sich aufmerksam.
Am Dienstagabend - oder in den USA zur Mittagszeit - trifft Real Madrid im Achtelfinale der Klub-WM auf den italienischen Rekordmeister Juventus. Die Frage ist bei dieser Partie leider aber nicht nur, welche der beiden europäischen Schwergewichte ins Viertelfinale einzieht, sondern auch, wie die Fans nach dem Spiel wieder nach Hause oder in ihre Hotels kommen sollen. Denn das Hard Rock Stadium bei Miami hat bei vergangenen Partien mit chaotischen Zuständen bei der Abreise auf sich aufmerksam gemacht.
Es wundert nicht, dass bei der Klub-WM nicht nur das Geschehen auf, sondern auch neben dem Platz eine Rolle spielt. Die Rahmenbedingungen, darunter die gleißende Hitze in Kombination mit vielen wetterbedingten Spielunterbrechungen sind nicht immer im Sinne der Spieler und Zuschauer.
Zuschauer müssen nach Spielende eine Stunde laufen
Dazu kommt jetzt offenbar auch noch schlechte Organisation rund um die Spiele: Mehrere Besucher des Vorrundenspiels zwischen Inter Miami und SE Palmeiras aus Brasilien erzählen in einem Bericht von "The Athletic", wie umständlich sich die Abreise nach dem Spiel rund um das Stadion gestaltete.
So war der Abholbereich für Mitfahrgelegenheiten nach dem Spiel über drei Kilometer vom Stadion entfernt, der Weg dahin soll zu Fuß über eine Stunde dauern. Öffentlichen Nahverkehr, der zum Stadion in der Vorstadt Miami Gardens führt, gibt es trotzdem aber kaum. Zudem soll die Gegend um das Stadion Probleme mit hoher Kriminalität haben.
Gerade für Menschen, die auf einen barrierefreien Zugang zum Stadion angewiesen sind, war das ein großes Problem. "Ich werde nicht zu einem weiteren Spiel gehen, besonders nicht hier", wird etwa die 69-jährige Sabine Niehaus zitiert, die mit einer Gehhilfe läuft.
Der Einlass ins Stadion habe reibungslos funktioniert, sagt die Stadiongängerin darin außerdem. Nur als sie das Stadion habe verlassen wollen, sei keiner mehr da gewesen, um ihr zu helfen. Bis weit in die Nacht versuchte Niehaus, zum Abholbereich zu gelangen und von dort per Mitfahrgelegenheit zu ihrem Hotel zu kommen. Erst dann fand sie einen Fahrer, der sie zum Abholbereich bringen konnte.
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Shuttle-Busse für gehbehinderte Fans kamen nicht
Auch ein anderer Besucher, der an einer chronischen Lungenerkrankung leidet, berichtet von schlimmen organisatorischen Zuständen in Miami nach dem Spiel. 30 Minuten Weg wären es zum Stadium hin gewesen, was ein akzeptabler Weg gewesen sei. Auf dem Rückweg sollte ein Shuttle-Bus die beeinträchtigten Stadionbesucher zum Abholbereich bringen. Doch davon sei am Ende keiner gekommen. "Die Leute haben mir gesagt, geh' hierhin, geh' dahin, geh' diesen Weg. Jeder nennt mir verschiedene Richtung", lässt sich der Stadiongänger zitieren.
Solche organisatorischen Mängel haben beim Stadion in der Nähe von Miami eine Vorgeschichte: Im vergangenen Jahr kam es beim Finale der Copa America bereits zu chaotischen Zuständen beim Einlass, weshalb die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Arena verschärft wurden. Bei einem Konzert der Pop-Sängerin Shakira vor wenigen Wochen war ebenfalls der weite Weg zwischen dem Stadion und dem Abholbereich für Mitfahrgelegenheiten ein Thema.
Bei der Klub-WM wird die Partie zwischen Real Madrid und Juventus die letzte im Hard Rock Stadium in Miami Gardens sein. Doch das Stadion ist auch ein Austragungsort der in einem Jahr stattfindenden WM 2026. Spätestens dann sollten die Probleme rund um das Spiel bestenfalls gelöst sein.