Wohl jeder Eintracht-Fan frohlockt gerade über die Entwicklung von Can Uzun. Nur DFB-Sportdirektor Rudi Völler blickt mit Wehmut auf die beeindruckenden Leistungen des offensiven Mittelfeldspielers.

Kaum hat Ekitiké die Eintracht verlassen, sorgt bei Eintracht Frankfurt mit Can Uzun schon der nächste junge Spieler für Furore. Mit fünf Treffern in fünf Spielen steht der offensive Mittelfeldspieler hinter Bayerns Harry Kane auf dem zweiten Platz der Torschützenliste und beeindruckt zusätzlich noch durch feine Pässe und Vorlagen.

Nur Sportdirektor Rudi Völler äußerte bei der Premiere seines Films "Rudi Völler – Es gibt nur einen" Bedauern über den Karriereweg des 19-Jährigen. Schließlich versuchte der DFB-Sportdirektor vor mehr als einem Jahr gemeinsam mit Geschäftsführer Andreas Rettig, Uzun für ein Auflaufen in der deutschen Nationalmannschaft zu überzeugen.

"Wir haben das versucht. Es war ein wunderbares Gespräch mit seinem Vater und seinem Berater – er hat auch wirklich gewackelt, aber am Ende muss man das akzeptieren, das ist ja auch legitim", erzählte Völler davon, wie die DFB-Verantwortlichen um Uzun warben. "Am Ende muss man auch spielen für das Land, das man im Herzen trägt. Er hat auch zu Deutschland einen engen Bezug, aber auch zur Türkei."

Uzun ist in Regensburg aufgewachsen und schaffte beim 1. FC Nürnberg den Durchbruch im Profifußball. Trotzdem spielte er bereits in den Nachwuchsnationalmannschaften für die Türkei. Kurz vor der EM 2024 entschied sich der damals noch 18-Jährige schließlich, in Zukunft auch für das türkische A-Nationalteam aufzulaufen.

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Uzun-Wechsel zum DFB wäre theoretisch noch möglich

Weil Uzun am Ende doch nicht für die EM nominiert wurde und danach nur einmal in einem Pflichtspiel für die Türkei auflief, wäre ein Wechsel zum DFB-Team aber theoretisch noch möglich. Dafür müsste Uzun aber aktiv einen Antrag stellen und dürfte dann auch in den kommenden WM-Qualifikationsspielen nicht mehr für die Türkei spielen. Ab drei Pflichtspielen für eine Nationalmannschaft ist ein Verbandswechsel komplett ausgeschlossen.

Rettig und Völler haben auch deshalb keine Hoffnungen mehr, dass sich das Ausnahmetalent von Eintracht Frankfurt doch noch umentscheidet. "Es macht keinen Sinn, dieses Fass noch einmal aufzumachen", sagte Rettig: "Er hat sich für die Türkei entschieden, das haben wir zu respektieren. Wir drücken ihm die Daumen."

Verwendete Quellen