Boris Becker kritisiert nach dem French-Open-Aus Alexander Zverev. Deutschlands derzeit bester Tennisspieler kontert sofort. Nun wählt Becker versönliche Worte.
Tennis-Ikone
Becker hatte Zverev nach dessen Aus im Viertelfinale der French Open gegen den serbischen Topstar Novak Djokovic dazu geraten, sich von seinem Vater als Trainer und dem gewohnten Umfeld zu trennen. Zverev hatte darauf beim Rasenturnier in Stuttgart deutlich gekontert.
"Alle immer sehr, sehr schlau": Alexander Zverev kontert Boris Beckers Kritik prompt
"Ich glaube, wenn es bei mir gut läuft, dann mache ich immer alles richtig. Und wenn es bei mir schlecht läuft, dann sind alle immer sehr, sehr schlau. Da gehört Boris leider dazu", hatte Zverev vor zwei Wochen gesagt.

Die Kritik an Zverev sei Jammern auf hohem Niveau, sagte Becker. Als Nummer drei der Weltrangliste mache er "fast alles richtig", so der dreimalige Wimbledonsieger.
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"Ich bin überzeugt, dass er die Nummer eins der Welt werden kann. Ich bin überzeugt, dass er ein Grand Slam gewinnen kann", sagte Becker. "Er ist mit Abstand der beste Deutsche. Deswegen mache ich diese Aussagen. Ich sehe das Potenzial. Ich sehe die Chance."
Zverev betont seit Langem, dass Weltranglistenplatz eins und ein Grand-Slam-Titel seine Ziele seien. Eine neue Stimme von außen könne ihm vielleicht etwas Neues beibringen, erklärte Becker aber noch mal. "Es liegt an ihm, sich weiterzuentwickeln", sagte er angesichts der Konkurrenz.
"Es liegt an ihm, sich weiterzuentwickeln."
Becker und Zverev kennen sich seit Langem. "Wir sind immer im guten Dialog", sagte Becker. "Ich glaube, auch in einer guten Partnerschaft muss man nicht immer einer Meinung sein."
Nach Roland Garros ist vor Wimbledon: "Grundsätzlich ist Sascha in blendender Form", meint Becker
Der 28 Jahre alte Zverev hatte sein Viertelfinal-Aus in Paris offenbar gut abgeschüttelt. In der Vorbereitung auf Wimbledon erreichte er in Stuttgart das Endspiel, in Halle das Halbfinale.

"Grundsätzlich ist Sascha in blendender Form", sagte Becker. Er hätte nicht gedacht, dass er gleich wieder so stark zurückkomme. "Das kann sich mehr als sehen lassen."
Beim am Montag beginnenden Rasenklassiker in Wimbledon ist Zverev allerdings noch nie über das Achtelfinale hinausgekommen. (dpa/bearbeitet von msb)