London - Das Wimbledon-Finale von Carlos Alcaraz gegen Jannik Sinner elektrisiert die Tennis-Welt. Novak Djokovic schiebt dem Titelverteidiger aus Spanien für Sonntag eine leichte Favoritenrolle zu.

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"Ich sehe Carlos mit knappem Vorsprung vorne, weil er zwei Titel hier gewonnen hat und mit Selbstbewusstsein spielt", sagte der 38 Jahre alte Serbe nach seiner klaren Halbfinalniederlage in drei Sätzen gegen Sinner. "Aber es ist nur ein kleiner Vorteil, weil Jannik den Ball sehr stark schlägt. Ich denke, dass es wieder ein enges Duell wird - so wie in Paris."

Alcaraz äußert eine Hoffnung für das Finale

Bei den French Open lieferten die beiden Dominatoren des derzeitigen Herren-Tennis ein Final-Duell für die Ewigkeit. In fünfeinhalb Stunden setzte sich der Spanier Alcaraz durch und wehrte drei Matchbälle ab. "Das war das beste Match, das ich bislang gespielt habe", erinnerte sich Alcaraz nach seinem Finaleinzug gegen den Amerikaner Taylor Fritz in Wimbledon. "Ich erwarte, dass wir am Sonntag wieder an die Grenze gehen. Es wird ein großartiger Tag, ein großartiges Finale. Ich freue mich darauf."

Einen Wunsch äußerte der 22-Jährige noch lachend: "Ich hoffe, dass ich nicht wieder fünfeinhalb Stunden auf dem Platz stehe."

Seit den Australian Open 2024 haben nur Sinner und Alcaraz die Grand-Slam-Turniere gewonnen, inzwischen sind es sieben in Serie. Aktuell hat Alcaraz mit fünf Titeln einen Vorsprung auf Sinner, der dreimal bei einem Grand Slam triumphiert hat.

Vergleich zur Ära von Djokovic, Nadal und Federer

Der 23 Jahre alte Südtiroler wies den Vergleich ihrer Rivalität zur Ära der großen Drei des Herren-Tennis - Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer - jedoch deutlich zurück. "Das ist erst das zweite Finale, das wir gegeneinander spielen", betonte er. "Wenn wir das für die nächsten drei, vier Jahre schaffen, dann können die Leute darüber nachdenken."

Wimbledon Tennis 2025
Jannik Sinner jubelt nach seinem glatten Sieg gegen Novak Djokovic. © dpa / Kirsty Wigglesworth/AP/dpa

Für Sinner wäre es der erste Turniertitel, seitdem er Anfang Mai nach einer dreimonatigen Dopingsperre zurückgekehrt war. Die niederschmetternde Niederlage von Paris habe er in der Heimat mit Freunden und Familie verbracht, gegrillt und Tischtennis gespielt, berichtete er nach dem Halbfinalsieg über Djokovic.

Auch er sieht Alcaraz als Wimbledon-Sieger der vergangenen beiden Jahre in der Favoritenrolle. Der Spanier ist aber gewarnt. "Jannik hat als großer Champion aus den Niederlagen gelernt. Ich bin mir sehr sicher, dass er einiges aus dem French-Open-Finale mitgenommen hat, dass er jetzt physisch und mental besser sein wird."  © Deutsche Presse-Agentur