Wie sagte seinerzeit Deutschlands letzter echter Philosoph Oliver Kahn? Genau: "Eier, Eier, wir brauchen Eier!" Eine motivatorische Hommage an die wichtigste Zutat für nachhaltigen Erfolg: hartes Durchsetzungsvermögen und konsequente Zielverfolgung. Charaktereigenschaften, die aus der Sicht des mehrfachen Welttorhüters Kahn offenbar zwischen den Beinen eines Mannes baumeln.

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Marie von den Benken dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Dieser Legendensatz des als "Titan" in die Annalen der Fußballhistorie eingegangenen Ex-Freundes von Reality-TV-Vordenkerin Verena Kerth steht in der Vitrine der ewigen Ball-Bonmots auf einem fantastischen dritten Platz, gleich nach den unangefochtenen "Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief's ganz flüssig" von Paul Breitner und dem All-Time-Favorite "Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken!" von Sky- und Scheidungsexperte Lothar Matthäus. Oder wie man ihn in der Kickerbranche nennt: der Mann mit mehr Scheidungen als korrekten Akkusativen.

Gut, Matthäus hat natürlich leicht reden. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gibt es niemanden, der bei der Feinanalyse des intellektuellen Lebenswerkes unseres Rekordnationalspielers auf den Gedanken käme, Matthäus hätte sich im Laufe seiner inzwischen fast 65 Jahre womöglich zu viel Sand in den Kopf gesteckt.

Um aber zum eigentlichen Thema, also konkret "Eier" zurückzukommen, möchte ich an dieser Stelle einen absoluten A-List Prominamen ins Rennen schicken: Evelyn Burdecki. Evelyn Burdecki gilt als der Oliver Kahn der überdurchschnittlich bekannten TV-Gesichter: polarisierender Gewinnertyp mit berauschender Erfolgsbilanz.

Ohne in den Verdacht zu geraten, durch die rosarote Burdecki-Brille zu bewerten, darf man wohl mit Fug und Recht sagen: Evelyn Burdecki ist für die deutsche Promilandschaft das, was Lothar Matthäus für die Modebranche ist.

Um die Tragweite dieser Kategorisierung zu untermauern, möchte ich für alle, die mit dem Gesamtkunstwerk Matthäus nicht ausreichend vertraut sind, an ein weiteres ikonisches Zitat des größten Fashion-Connaisseurs unseres Landes erinnern: "Der Gürtel muss zu den Schuhen passen!"

Evelyn Burdecki ist kein Karl-Theodor zu Guttenberg

Evelyn Burdecki jedenfalls, und hier schließt sich dieser filigrane Kreis der Hufeisentheorie zwischen Ultraprominenz und Eiern, hat diese Woche mit einer besonders pikanten Ankündigung für Aufregung im Blätterwald gesorgt. Das Fertilitäts-Fachmagazin "Bild" titelte dazu wie folgt: "Burdecki friert Eizellen ein!"

Bevor jetzt empörte Leserbriefe eintreffen, ob so ein Vorgehen nicht möglicherweise strafbar sein könnte, hier vorab schon mal ein rechtswissenschaftlich äußerst relevanter Detailhinweis: Evelyn Burdecki wird sich ihre eigenen Eizellen einfrieren und plant keineswegs, ungefragte Spontan-Kryokonservierungen an fremden Promis durchführen.

Wenn man den Promiblätterwald nur gelegentlich konsultiert und sich mit den privaten Outputs der schönen, reichen und superberühmten Vorzeige-Celebritys unseres Landes nur sporadisch auseinandersetzt, könnte man nun vorschnell urteilen und sagen: Aha! Das hat sie sich wohl von Diana zur Löwen abgeguckt!

Die hatte in den vergangenen Wochen ihre siebenstellige Followerschaft mit allerlei hochemotionalen Instagram-Storys versorgt, in denen sie über die Raffinesse des Eizellen-Einfrierens referierte – gipfelnd in der Beichte, sie habe sich nun ebenjene, also einige ihrer eigenen, Eizellen, entsprechend auf Eis legen lassen. Egg-Freezing nennt man das im StartUp-Deutsch.

Um Plagiatsjägern mit Schwerpunkt Social Freezing die Eizellendatenbanken frühzeitig aus der Hand zu nehmen, möchte ich nicht ohne Stolz verkünden: Wenn überhaupt eine Eizelleneinfrierungs-Dublette vorliegt, dann hat Diana zur Löwen bei Evelyn Burdeckis Freezing-Vorhaben gespickt.

Denn schon im letzten November konnten die etwa 8 Millionen Stammleser dieser weltanschauungsrelevanten Elitekolumne exakt an dieser Stelle das epochale Meisterstück nachlesen: "Eizellen einfrieren mit Evelyn Burdecki".

Damals verriet Evelyn Burdecki nämlich in meinem Podcast "Mama Crush" bereits genau das, was die Zweitverwertungs-Koryphäen bei "Bild" diese Woche exklusiv hinter einer Paywall offenbaren: dass sie sich Eizellen einfrieren lassen möchte.

Was die berühmten Spatzen bereits vom sogenannten Dach gepfiffen haben, ist inzwischen also Realität. Und da spreche ich nicht von irgendwelchen Spatzen, sondern von den international als Promiflüsterer anerkannten Gossip-Spatzen, die Woche für Woche ihre brandheißen Entertainment-Gerüchte exklusiv bei mir, ihrer kongenialen Erfüllungsgehilfin mit Kolumnenhintergrund, abliefern, damit ich sie umgehend in formschöne Wochenrückblicke gießen kann. So also auch diese Woche.

Womit wir bei dem wohl eindeutigsten, wissenschaftlich klar evidenzbasierten Argument dafür wären, dass Leserinnen und Leser dieser Kolumne immer zuerst wissen, was in den Hinterzimmern der Unterhaltungsindustrie von unseren A- bis Z-Promis so alles durchverhandelt und heimlich geplant wurde.

Die Top 6 der Woche

Nach so viel investigativem Exklusivmaterial über Evelyn Burdecki ist es nur verständlich, dass die Tradition der Top 10 Promi-Schlagzeilen der Woche in dieser Edition ein wenig kürzertreten muss. Ganz verzichten muss der nach Celebrity-Tratsch lüsterne Stammleser aber selbstredend nicht. Die Top-6-Mega-Headlines waren:

1. "Ist Marco Cerullo mit Resonanzen zu seinem Song zufrieden?"

Eine interessante Frage. Und das aus mehreren Gründen. Der signifikanteste ist: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Marco Cerullo diese Frage überhaupt beantworten kann? Immerhin beinhaltet sie die Vokabel "Resonanzen", und das wird in der Reality-TV-Protagonisten-Branche zumeist für ein Fachwort gehalten, das irgendwas mit Bambi zu tun hat.

Außerdem erwähnenswert: Meine Oma gehört zu den 99,98 Prozent der Deutschen, die Marco Cerullo nicht kennen. Als Bonus hält sie ihn allerdings für "diesen spanischen Nationalspieler mit dem Wuschelkopp, der gegen Deutschland Hand gespielt hat, aber es gab trotzdem keinen Elfmeter!" Was zumindest fast richtig ist, denn auch Marco Cerullo leistet sich oft Aussetzer im Strafraum. Hihi. Strafraum. Sie verstehen?

2. "Diesen Fehlkauf bereut 'Bares für Rares'-Händler Jan Čížek"

Mal abgesehen davon, dass Jan Čížek noch weniger Menschen kennen als Marco Cerullo, tippe ich auf: Horst Lichter.

3. "Matthäus zerlegt DFB-Team"

Frage: War er etwa vor seinem Durchbruch als Person des öffentlichen Lebens - ähnlich wie Stefan Raab - Metzger?

4. "Für das Oktoberfest: Claudia Obert möchte aussehen wie 21"

Also: 21 Promille.

5. "Jason Kelce will sich definitiv einer Vasektomie unterziehen"

Man kann über die Verlobung und die Echtheit der Beziehung von Travis Kelce und Taylor Swift geteilter Meinung sein, aber die Hochzeit des eigenen Bruders mit dem Pop-Superstar als "Vasektomie" zu bezeichnen, das geht wirklich zu weit, Jason!

6. "Anhänger: Ist das etwa der Name von Jennifer Lawrences Baby?"

Skurrile Babynamen ist man von Prominenten ja gewöhnt (falls Ihr hier mitlest, liebe Grüße an Mo Vito und Don Hugo, die beiden Sprösslinge von Franziska van Almsick), aber "Anhänger" wäre wirklich ein extrem eigentümlicher Name. Anhänger Lawrence zu heißen, das wünscht man nicht mal dem Kind einer Multimillionärin.

Empfehlungen der Redaktion

So, das war es dann auch schon wieder aus dieser etwas Evelyn-Burdecki-überlagerten Woche. Ich verspreche, gleich nächste Woche gibt es wieder mindestens 10 Top-News in der wissenschaftlichen Globalanalyse. Dafür stehe ich mit meinem Namen! Bis dann!

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