Pfingsten ist vorbei, der Montag war frei, und was bleibt, sind schlechte Wortspiele. Von Dakota Johnsons angeblichem Rache-Kot bis zu Roland Kaisers dramatischem Liebesleben – die Promiwelt liefert auch diese Woche zuverlässig Material für Fremdscham und Freude gleichermaßen.

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Marie von den Benken dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Der offizielle Tag der schlechten Wortspiele ist erst am 12. November, aber was die grausam unlustige Verunstaltung unserer Sprache angeht, da halte ich es wie deutsche Supermärkte: Warum auf die Vorweihnachtszeit warten, wenn man Spekulatius, Dominosteine und Adventskalender schon ab Ende August ins Programm nehmen kann? Mein Kandidat für den Goldenen "Zum Bleistift"-Award lautet: Ich habe dir einen Feiertag zugeworfen, aber du Pfingsten nicht.

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Womit wir auch schon wieder direkt beim Thema wären. Neben dem "An und Pfirsich"-Gedächtnispreis für unterirdische Wortspiele bin ich nämlich auch eine Kandidatin für den Übergangs-Award für Textbrückenbauer. Denn es ist Dienstag und gestern war Pfingsten, also für den Großteil der Bevölkerung frei – oder jedenfalls für den Teil, der noch einem geregelten Arbeitsverhältnis nachgeht.

Die überdurchschnittlich hohe Affinität für Montage als Feiertage kommt Ihnen als geneigte Leserinnen und Leser dieser Qualitätskolumne natürlich zugute. Pfingstmontag, Ostermontag, Rosenmontag. Diese Wochenanfangs-Feiertagshausse ist nicht nur Garant für möglichst viele lange Wochenenden und langsam vor sich hin siechende Bruttoinlandsproduktion, sondern vor allem auch das sogenannte Best-Case-Szenario für diese Kolumne: Die produktive Woche beginnt erst am Dienstag und damit parallel zur neuesten Edition dieser generationsübergreifenden Lieblingskolumne. Eine Win-Win-Situation.

Des Kaisers neue Frauen

Damit aber gleich in medias res, wie wir Gymnasiasten mit Latinum gerne sagen. Werfen wir also unseren prüfenden Schulterblick auf die Schönen und Reichen des Landes und schauen, welche Perlen der Schlagzeilenkunst sich diese Woche um sie ranken. Starten wir international und sexy mit der Frau, die aus dem besseren Porno-Roman "50 Shades of Grey" einen besseren Porno-Film machen konnte: Dakota Johnson.

Über sie finden wir dieser Tage folgende Meldung: "Dakota Johnson verschickte aus Rache Kot!" Das klingt im ersten Moment natürlich tendenziell ekelhaft, ist aber leicht erklärt. Dakota spricht nur sehr bescheiden deutsch und lässt sich meine Sprachnachrichten daher immer von Google ins Englische transferieren. Hier ist Google dann wohl zuletzt ein Übersetzungsfehler unterlaufen, denn ich hatte eigentlich nur gesagt: "Von dem Scheiß kann ich echt nicht genug bekommen!"

Ebenfalls nicht genug, allerdings nicht von Kot, sondern von Frauen, bekommt Schlagerstar Roland Kaiser. Die Schlagzeile der Woche über ihn lautet: "Diese Frauen prägten Roland Kaisers aufregendes Liebesleben!" Das dürften dann wohl Santa Maria, Joana und diese eine Frau sein, von der Kaiser bis heute nicht weiß, warum sie nicht nein gesagt hat. Maite Kelly heißt die, glaube ich.

Der britische Rockpunk Billy Idol hat derweil ebenfalls etwas über sein Liebesleben beizutragen: "Ich habe alles genagelt, was es gab!" Ja, von dieser Heimwerker-Neurose habe ich auch schon gehört. Zwanghaftes Nageln ist unangenehmer, als es zunächst klingt. Vor allem, weil man krankhaft "alles nagelt, was es gibt", und das sind unter anderem auch alle Türen des eigenen Hauses, was oftmals zu ungewollter Isolation führen kann.

Kimmich an den Sohn gar nicht erinnern!

Mehr Glück hat der Roland Kaiser der Popqueens, Rita Ora. Hier dürfen wir lesen: "Rita Ora hat in Australien ihren Traumkörper erreicht!" Leider hat Ryan Gosling sich nicht dafür interessiert, dass Ora gerade in Sydney weilt, er hat sofort wieder aufgelegt. Schade. Schlüpfriger geht es dagegen bei Annie Knight zu. Ich weiß zwar nicht, wer das ist (die Tochter von Michael Knight aus "Knight Rider" vielleicht?), aber die Schlagzeile klingt äußerst interessant: "So erfuhren Annie Knights Eltern von ihrem OnlyFans-Job!" Wenn ich eine Prognose wagen darf: über die Kreditkartenabrechnung ihres Vaters.

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Ebenfalls Vaterglück empfindet spontan auch einer unserer hoffnungsvollsten Nationalspieler: "Joshua Kimmich beim 100. Länderspiel von Sohn überrascht!" Dafür, dass er erst kurz vor dem Spiel davon erfuhr, dass er Vater eines bislang geheimen Sohnes ist, war Kimmichs Leistung auf dem Platz geradezu makellos.

Stichwort makellos: Die nächste Headline gibt mir gleichsam Hoffnung auf eine bessere Zukunft als auch einen etwas besseren Vorstellungsansatz darüber, wer Annie Knight ist: "Nach Sex mit 583 Männern: Das ist ein No-Go für Annie Knight!" Ich nehme an, ihr No-Go ist Sex mit 584 Männern.

Beinahe dramatisch geht es dagegen bei "Let's Dance"-Ikone Kerstin Ott zu. Die Schlagerbardin (die, die immer lacht) hatte zuletzt häufiger über ihre frühere Alkoholsucht gesprochen und dabei auch einige intime Details verraten. Beispielsweise, dass sie keinen engen Kontakt zu Helene Fischer hat. Ja, das hat auch mich aus der Bahn geworfen. Und ein wenig mit Kerstin Ott verschwestert. Immerhin teilen wir uns da ein grauenhaftes Schicksal: Auch ich habe keinen engen Kontakt zu Helene Fischer.

Die Schönen und die Bleichen

Sexy bis an den Rand der Nicht-Jugendfreiheit geht es auch umgehend weiter: "Jessica Alba teilt heiße Bikini-Bilder!" Nur von wem, das lässt der Artikel über den "Honey"-Star leider unkommentiert. Ebenfalls hoch hergeht es dieser Tage bei Helena Bleicher: "Drama bei Miss Germany: Helena Bleicher darf Titel behalten!" Und das ist wirklich eine tragische Entwicklung.

Den Titel Miss Germany behalten zu müssen, da ist die Vokabel "Drama" noch verhältnismäßig beschönigend gewählt. Aber auch hier beweist sich mal wieder (Sie erinnern sich vielleicht: Tag des schlechten Wortspiels): Egal, wie bleich du bist, meistens ist Helena Bleicher. Dieser Sensationsspruch würde natürlich noch deeper gehen, wie wir 19-Jährigen sagen, wenn irgendwer auch nur den Hauch einer Ahnung hätte, wer Helena Bleicher ist.

Noch dramatischer, oder unter uns gesagt: sogar kapitalverbrecherisch strafbar geht es in dieser Seite-1-Offenbarung zu: "Gewusst? Diese Promis teilen sich den Ex-Partner!" Wer auch immer sich da Partner teilt, sollte wissen: Das Durchtrennen von Menschen fällt unter gefährliche Körperverletzung oder sogar fahrlässige Tötung. Eine mehrjährige Haftstrafe ist unumgänglich. Dabei spielt es auch keinerlei Rolle, welchem Promi dann welcher Teil des Ex-Partners zugesprochen wird.

Als plakatives – natürlich rein theoretisches – Beispiel zum besseren Verständnis dieses hochjuristischen Vorgangs: Sollten sich beispielsweise Sandy Meyer-Wölden und Amira Aly dazu entschließen, Oliver Pocher etwa auf Bauchnabelhöhe horizontal zu zerschneiden und damit in zwei Teile zu teilen, ist es unerheblich, ob Aly anschließend den oberen Teil Pochers mit dem inzwischen dank Abnehm-Spritze wieder halbwegs muskulösen Sixpack-Areal, dem Hals und dem Kopf an sich nimmt und Meyer-Wölden den unteren Teil mit primärem Geschlechtsorgan, Beinmuskulatur und Füßen – beides ist gleichsam strafbar und verschont keine der beiden vor juristischer Verfolgung.

Jenseits von Schweden

Gleichsam interessant, wenn auch glücklicherweise ohne zu befürchtendes richterliches Nachspiel, wirkt diese Schlagzeile: "Wer begleitete Meghan und Harry heimlich im Disneyland?" Bei dieser auch für das Seelenheil der übrigen Menschheit elementaren Frage fehlt selbst mir, der VIP-Kolumnistin Ihres Vertrauens, die finale Bestätigung, aber Gerüchte besagen, Mickey Mouse und Donald Duck sollen des Öfteren in der unmittelbaren Nähe von Meghan und Harry gesehen worden sein.

Mindestens ebenso kryptisch klingt diese Meldung: "Klare Worte von Beatrice Egli: Was für den Schlagerstar im Sommer gar nicht geht!" Nun, wenn man sich mit dem bisherigen Werk von Frau Egli auseinandersetzt, würde ich auf "gute Musik" tippen. Ich kann mich aber natürlich auch irren, denn seit Egli ihre Restreputation durch einen fulminant durchbeleidigenden Auftritt im "Sommerhaus der Stars" beerdigt hat, bin ich mir gar nicht sicher, ob sie überhaupt noch offiziell als Musikerin geführt wird.

Fast schon Watergate-Sphären dagegen versprüht diese Insider-News: "Nancy Sinatra wird 85 – so sieht sie heute aus!" Na ja, long story short: wie 85 halt. Und das ist gut so. Noch viel näher an den Schönen und Reichen und vor allem den Königlichen war diese Woche Matthias Killing. Der jedenfalls verriet: "Kurioser Zufall: SAT.1-Moderator trifft an Käsetheke Prinzessin Madeleine!" Mit was er sie getroffen hat, also etwa mit Brie, Comte, Gruyère oder gar einer schwedischen Käseköstlichkeit, ließ er offen.

Für alle, die sich jetzt fragen: Was ist denn eine schwedische Käseköstlichkeit, ich dachte, die können nur günstige Möbel, bei denen dann beim Aufbau immer irgendeine Schraube fehlt? Falsch. Das Heimatland der Segel-Weltmeisterin Greta Thunberg, des Unterwäsche-Königs Björn Borg und des Gradmessers Anders Celsius hat durchaus eine Käsetradition vorzuweisen, die es beinahe mit der französischen aufnehmen könnte. Vor allem der Hushållsost, ein halbfester Käse mit mildem Geschmack, und der kräftige Västerbotten-Käse, der besonders bei traditionellen Anlässen wie Mittsommer und Weihnachten beliebt ist, wären da zu nennen. Und natürlich Volvo, der größte Käse seit Volkswagen.

Um diesen Promi-Wochenrückblick mit etwas Positivem zu beenden: Die "Bild" weiß, dass Helene Fischer wieder schwanger ist. Hoffentlich weiß Helene Fischer das auch. Nicht ganz so brisant, aber immerhin wichtig für das Musikbusiness ist die exklusive Info, die die "Bunte" diese Woche enthüllt: "Helene Fischer – Schwester Erika lebt ein völlig anderes Leben!"

Wobei mir ohne umfangreiche Recherche, für die bei nur noch wenigen verbleibenden Zeichen für diese Kolumne leider kein Platz bleibt, nicht eindeutig klar ist, ob es sich bei Schwester Erika um eine Rapperin, katholisches Bodenpersonal oder eine Mitarbeiterin aus dem Gesundheitswesen handelt. Sollten Sie da mehr wissen, gerne kurz Bescheid sagen. Ich kläre dann nächsten Dienstag hier exklusiv auf. Leider jedoch ohne Montagsfeiertag zuvor. Bis dann!