Der Transfersommer läuft bei Borussia Dortmund bisher schleppend. Berichte über eine teure neue Küche im Signal Iduna Park sorgen nun für Spott und Unmut bei den Fans.

Seit der Verpflichtung von Jobe Bellingham, der für 30,5 Millionen Euro vom AFC Sunderland kam, läuft das Sommer-Transferfenster für Borussia Dortmund eher schleppend. Neben dem 19-jährigen Bruder von Ex-BVB-Star Jude Bellingham holte der Klub bisher nur den 32-jährigen Torwart Patrick Drewes für 200.000 Euro. Außerdem wurden die beiden Leihspieler der Vorsaison, Yan Couto (20 Millionen Euro) sowie Daniel Svensson (6,5 Millionen Euro) fest verpflichtet.

Das ist zu wenig, finden einige Fans des BVB, der in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag den Einzug in die Champions League perfekt gemacht hatte. Nun sorgt ein Bericht der "Sport Bild" für weiteren Unmut unter den BVB-Anhängern. Demnach soll die Borussia elf Millionen Euro für eine neue Küche im Signal Iduna Park ausgegeben haben.

Der Hintergrund: Vor rund einem Jahr sei die Gewerbeaufsicht im Dortmunder Stadion gewesen und habe anschließend die gesamte Küchen-Anlage für veraltet und unzulässig erklärt. Der BVB habe daraufhin die gesamte Einrichtung erneuern müssen.

Spott für Borussia Dortmund in den sozialen Medien

Der Spott in den sozialen Medien ließ nicht lange auf sich warten. So fand sich beispielsweise die Küche eingereiht unter den bisherigen Neuzugängen der Dortmunder. Sportdirektor Sebastian Kehl wurde in sprachlicher Anlehnung an die Küche als "Meisterkoch" bezeichnet.

Ein weiter Nutzer schrieb: "Jungs, lieber eine ganze Küche für 11 Millionen als nur einen Kühlschrank für 12 Millionen" – und postet dazu ein Foto von Niklas Süle. Der ehemalige Nationalspieler war 2022 vom FC Bayern nach Dortmund gekommen, konnte sich dort aber nie wirklich durchsetzen. Der Innenverteidiger soll bei den Schwarz-Gelben zwölf Millionen Euro pro Jahr verdienen.

Süle verkörpert bei Dortmund ein weiteres Problem: Er ist einer von fünf Großverdienern, die der Verein bisher nicht von der Gehaltsliste bekommen hat. Neben Süle sind auch Emre Can, Pascal Groß, Salih Özcan und Julian Brandt noch bis 2026 unter Vertrag – und würden damit nur noch bei einem Verkauf in diesem Sommer oder im kommenden Winter Geld einbringen.

Watzke bleibt gelassen

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke lässt sich derweil von dem recht ruhigen Transfersommer für Borussia Dortmund nicht beunruhigen. "Ich bin da schon gelassen, weil ich ja weiß, was unsere sportliche Leitung sich ungefähr vorstellt. Man muss aber auch nicht jeden Wahnsinn mitmachen", sagte der 66-Jährige in einem Interview von Sky Sport und Sport1 im Trainingslager der BVB-Frauen in Österreich: "Man muss beharrlich bleiben."

Watzke erinnerte dabei auch an den vergangenen Sommer und warnte vor Hektik. "Letztes Jahr hatten wir unsere Transfers schon relativ früh eingetütet, haben da eine Rieseneuphorie erzeugt, anschließend haben wir nur auf die Schnauze gekriegt dafür", sagte Watzke weiter. "Vielleicht ist es jetzt ganz gut, wenn wir ohne so eine Rieseneuphorie in die Saison starten."

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Los geht es für den BVB in der Bundesliga am 23. August beim FC St. Pauli. Ob bis dahin doch noch neue Spieler dazukommen, wird sich in den kommenden zwei Wochen zeigen.

Verwendete Quellen