• Das stete Auf und Ab bei Borussia Dortmund ist die große Konstante der Saison.
  • Nach der Niederlage in Wolfsburg hadert dieses Mal Niklas Süle mit seiner Mannschaft, während sein Trainer reichlich ernüchtert wirkt.

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Es sind jetzt schon fünf Spiele, die Borussia Dortmund in der Bundesliga verloren hat. Nach erst 14 Spieltagen ist das eine kaum akzeptable Anzahl an Enttäuschungen, die unterm Strich fünf Punkte weniger bedeuten als zum selben Zeitpunkt der abgelaufenen Saison. Fast unweigerlich stellt sich da kurz vor der langen WM-Pause die Frage, was eigentlich besser geworden ist beim BVB?

Gefühlt hat sich jeder der sogenannten Führungsspieler in den letzten Wochen und Monaten zu einer Brandrede veranlasst gefühlt. Nach der nächsten ernüchternden Niederlage beim VfL Wolfsburg war es Niklas Süle, der am Sky-Mikrofon wachrütteln wollte. Der Innenverteidiger, der schon als Rechtsverteidiger aushelfen musste, rückte dabei die fehlende Spannung und Konzentration in den ersten Spielminuten in den Fokus.

"Es ärgert uns, dass wir schläfrig gestartet sind. Wir haben gefühlt in den ersten fünf, zehn Minuten nicht einmal den Ball gesehen und sind sehr schlecht ins Spiel gekommen. Das ist relativ unerklärlich. Es ist sehr, sehr häufig passiert in diesem Jahr und wir verlieren dadurch entscheidende Punkte", sagte Süle und spielte an auf das frühe Gegentor nach einem Standard – eine Schwäche, mit der sich der BVB schon vor ein paar Wochen herumplagte und die zwischenzeitlich schon abgestellt schien.

Süle: "Es war leider zu wenig"

Natürlich kam gegen Wolfsburg auch ein wenig Pech dazu, Chancen genug wären vorhanden gewesen für ein, zwei, drei Tore. "Ab der 15. Minute haben wir ein sehr ordentliches Spiel gemacht und viele Chancen kreiert, da hatten wir etwas Pech", erklärt Süle. "Es ist uns nicht geglückt, dass wir etwas mitnehmen. Dafür waren ein paar Phasen im Spiel doch zu schlecht. Es war leider zu wenig."

Sein Abwehrkollege Mats Hummels hielt sich mit Kritik zurück und versuchte, die positiven Aspekte der Partie hervorzuheben: Dass seine Mannschaft genug Torchancen erspielt habe und dass er grundsätzlich einverstanden gewesen sei mit dem Spiel – abgesehen von den ersten fünf Minuten.

"Aber vielleicht war es die ausgeglichene Gerechtigkeit dafür, dass wir das Glück in dieser Saison schon zwei, dreimal auf unserer Seite hatten", sagte Hummels. "Wir alle wissen, dass wir nach den Ergebnissen bewertet werden. Man muss das aber alles richtig einordnen. Wir haben besser gespielt als bei unserem Sieg in Frankfurt."

Und damit ist dann eigentlich auch schon alles gesagt: Die Borussia bleibt eine Wundertüte für ihre Fans und sich selbst. Scheint ein Problem gelöst, taucht sofort ein neues auf. Nun offenbar die Schläfrigkeit in den Anfangsphasen, dabei steht Dortmund mit drei Gegentoren in den ersten 15 Minuten noch recht gut da. Stuttgart mit acht oder Bochum mit sieben Gegentoren in der ersten Viertelstunde sind da ganz andere Beispiele der Liga. Trotzdem sagte auch Trainer Edin Terzic: "Die Probleme in den Anfangsphasen sind etwas, das wir dringend abstellen müssen!"

Der nächste Rückschlag für den BVB kommt bestimmt

Terzic ist es wie seinen Vorgänger auch noch nicht gelungen, die Mannschaft auf allen Ebenen zu stabilisieren. Weder die Leistungen noch die Ergebnisse sind konstant und eine echte Entwicklung allenfalls in Teilbereichen und immer nur über einen gewissen Zeitraum erkennbar.

So ist es der Mannschaft bisher in der laufenden Saison nicht gelungen, mehr als drei Siege in der Liga in Folge einzufahren. Diesmal ereilt den BVB der Rückschlag also in Wolfsburg – bei einem Gegner, den die Dortmunder in den letzten 15 Spielen 14 Mal besiegen konnten. Aber auch darauf ist offenbar nicht mehr Verlass. Und deshalb bleibt der BVB auch eine zwar ambitionierte, aber eben keine Spitzenmannschaft.

Dafür reichen weder die Leistungen noch die erzielten Ergebnisse. "Wir hätten uns gewünscht, mit einem Punkt nach Hause zu fahren. Aber nachdem wir das nicht erzielt haben und nach der schlechten Startphase können wir uns nicht beschweren, dass wir als Verlierer vom Platz gehen", so Terzic, auf den in der WM-Pause noch jede Menge Arbeit wartet. Unabhängig vom Ausgang der letzten Partie am Freitagabend gegen Mönchengladbach.

Verwendete Quellen:

  • BVB.de: "Anfangs wieder zu schläfrig"
  • Kicker.de: Borussia Dortmund - Vereinsinfo
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