• Die Bundesliga pausiert, Zeit für eine Zwischenbilanz bei Borussia Dortmund.
  • Wer hat die Erwartungen erfüllt, welche Spieler haben enttäuscht?
  • Zum Start: Die Torhüter und Dortmunds Abwehr.

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Zehn Wochen Pause mitten in der Saison sind ungewöhnlich, die Winterpause ist damit länger als jene im Sommer zwischen der abgelaufenen und der aktuellen Saison. Dem einen oder anderen Spieler könnte die Unterbrechung ganz gelegen kommen, weil die Form in der ersten Saisonhälfte noch nicht gepasst hat oder Verletzungen dazwischen kamen. Andere wiederum waren besonders gut drauf, für sie kommt die Pause zur Unzeit. Eine Bestandsaufnahme in drei Teilen. Heute: Die Torhüter und Dortmunds Abwehr.

Die Torhüter

Gregor Kobel: Bis auf den einen Fehler in Berlin, der die Niederlage gegen Union einleitete, war Kobel die große Konstante bei der Borussia. Der Keeper hielt ein halbes Dutzend Siege oder Remis in allen drei Wettbewerben fest, zeigte teilweise herausragende Leistungen. Der gar nicht mehr so heimliche Unterschiedspieler beim BVB – was sich auch in seiner verletzungsbedingten Abwesenheit zeigte.

Alexander Meyer: Die Nummer zwei musste in ihrer ersten Saison in Dortmund und in der Bundesliga schon früh und über mehrere Wochen ran. Meyer machte seine Sache dabei ordentlich und schon erstaunlich abgebrüht, wenngleich er in der Spitze nicht jene entscheidenden Paraden liefern konnte, mit denen Kobel glänzt.

Die Innenverteidiger

Mats Hummels: Neben Kobel der zweite Leuchtturm in einer allenfalls durchwachsenen Halbserie. Hummels nutzte die Sommerpause überragend, kam topfit in die Saison und hielt sein körperliches Niveau fast bis zum Ende. Rechtfertigte seine teilweise öffentliche Kritik an der Mannschaft und vereinzelten Spielern mit eigenen starken Leistungen und füllte die Rolle des Anführers der Mannschaft gut aus. Es wird spannend sein zu sehen, wie Hummels die lange Zwangspause nutzt, wie er mit der Enttäuschung der verpassten WM umgeht und ob er noch einmal so eine starke Halbserie hinlegen kann…

Nico Schlotterbeck: Der Zugang knüpfte in den ersten Spielen fast nahtlos an die Leistungen der Vorsaison an, zeigte keinerlei Anpassungsprobleme und fand das richtige Maß aus Bescheidenheit und dem durchaus auch notwendigen Selbstbewusstsein. Mit den englischen Wochen setzte aber ein schleichender Leistungsabfall ein; am Ende war Schlotterbeck immer auch für den einen oder anderen Schnitzer gut. Die Dauerbelastung für den WM-Fahrer könnte noch zu einem Thema werden.

Niklas Süle: Der andere prominente Zugang hatte anders als Schlotterbeck einen schwierigen Start. Süle kämpfte sich aber trotz kleiner Tiefschläge und der mittlerweile fast schon traditionellen Debatte um seinen Fitnesszustand rein in die Mannschaft und zeigte zuletzt auch als rechter Außenverteidiger seinen Wert für die Mannschaft. Aber: Auch Süle muss mit den WM-Strapazen zurechtkommen und die Pause nach dem Turnier gut nutzen.

Antonios Papadopoulos: Einer, der zwischen zwei Mannschaften pendelte. Der gelernte Innenverteidiger startete bei der zweiten Mannschaft in der 3. Liga, rückte dann als Kaderspieler zu den Profis auf und bekam in der Bundesliga und in der Champions League auch ein paar Spielminuten.

Die Außenverteidiger

Thomas Meunier: Der Belgier war – auch mangels Alternativen – auf der rechten Seite gesetzt und brachte das ein, was man von ihm erwarten kann: Ein solides Spiel gegen den Ball, viel Engagement im Spiel nach vorne. Aber eben auch die eine oder andere Leichtsinnigkeit und verrutschte Flanke. Ab Mitte Oktober blieb Meunier dann ohne Einsatz, ein Jochbeinbruch setzte ihn außer Gefecht. Trotzdem spielt er mit Belgien nun die WM.

Raphael Guerreiro: Am besten Techniker des Kaders scheiden sich weiter die Geister. Guerreiro kann betörend schönen und auch effizienten Fußball spielen, eine Waffe sein im Angriffsspiel der Borussia – aber eben auch ein Risiko, wenn der Gegner den Ball hat. Dann wirkt er manchmal launisch, unkonzentriert und es hält sich hartnäckig der Verdacht, dass Guerreiro als Schienenspieler vor einer Dreierkette oder als Achter besser aufgehoben wäre als links in der Viererkette.

Mateu Morey: Der Spanier bleibt der große Pechvogel. Nach seinem schweren Knieschaden hatte sich Morey wieder zurückgekämpft, ein paar Spielminuten bei der zweiten Mannschaft bekommen. Und dann: Die nächste schwere Knieverletzung, eine Operation, nun die Reha. Morey sollte Meunier Druck machen auf der rechten Seite und muss zusehen, dass er nach mehr als anderthalb Jahren überhaupt wieder auf die Beine kommt.

Felix Passlack: Das Eigengewächs dürfte seine vorerst letzte Saison für die Borussia spielen. Passlack war selbst nach Moreys und Meuniers Verletzungen keine Option, stattdessen zog Trainer Edin Terzic Süle auf die rechte Außenbahn. Es blieben drei Kurzeinsätze in der Liga und im Pokal und ein Startelfeinsatz in der Königsklasse im sportlich bedeutungslosen Spiel in Kopenhagen.

Tom Rothe: Der Hype um den Youngster hat sich schnell wieder gelegt. Rothe ist ein Grenzgänger zwischen U 19 und Profis, kam ein paar Mal in der Champions League zum Einsatz und ein paar Minuten in der Bundesliga. Den Rest verbrachte er auf der Bank oder aber im Team der Dortmunder A-Jugend. Die letzten Wochen verpasste der 18-Jährige dann wegen einer Knochenstauchung1

Nico Schulz: Der BVB hätte einen seiner Großverdiener gerne im Sommer abgegeben. Schulz fand aber keinen geeigneten Klub und fristet deshalb ein karges Dasein als Tribünenhocker. Der ehemalige Nationalspieler hat bei den Profis keine Sekunde gespielt, seine Saisonbilanz bisher beschränkt sich auf einen Einsatz bei der zweiten Mannschaft – in einem Testspiel gegen den niederländischen Vertreter Go Ahead Eagles Deventer.

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