Christoph Freund, der Sportdirektor des FC Bayern München, stellte sich nach dem Auswärtssieg gegen den SV Darmstadt 98 unter anderem den Fragen unserer Redaktion und sprach über die starke Entwicklung von Aleksandar Pavlovic, die Nicht-Nominierung von Leon Goretzka und die besonderen Qualitäten von Jamal Musiala.
Herr
Wir sind grundsätzlich zufrieden, weil man auch gesehen hat, dass die Mannschaft Spaß hat. Wir haben uns Torchancen herausgespielt und Tore erzielt. In den letzten drei Spielen haben wir immer mindestens drei Tore gemacht. Das merkt man auch im Training. Daher sind wir sehr zufrieden - auch wenn wir die eine oder andere Torchance zu viel zugelassen haben.
Fußball-Deutschland blickt bereits der Europameisterschaft entgegen.
Ja, er ist richtig gut drauf. Es macht richtig großen Spaß, ihm zuzuschauen. Er sprüht vor Spielfreude, macht Tore und Assists. Er macht unglaubliche Dinge mit dem Ball. Er ist einfach ein außergewöhnlicher Spieler.
Knackt Kane den Torrekord?
Das werden wir sehen. Dass wir mit ihm sehr zufrieden sind, steht außer Frage (lacht). Es ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass er erstmals in ein neues Land gekommen ist und dann gleich so einschlägt. Das ist sensationell. Er ist einfach ein richtig guter Stürmer und auch ein guter Typ – nicht nur wegen seiner Tore. Es ist sensationell, dass er jetzt 31 Tore erzielt hat. Ob er 41 Tore macht, werden wir sehen. Wichtig ist, dass wir Spiele gewinnen. Alles Andere ist dann ein Zusatz.
Serge Gnabry wurde eingewechselt und hat direkt ein Tor geschossen. Auch in der Woche zuvor hatte er beim 8:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 als Einwechselspieler ein getroffen. Das stimmt für die Zeit nach der Länderspielpause doch zuversichtlich, oder?
Absolut. Er hatte bislang eine sehr schwierige Saison mit seinen ganzen Verletzungen. Aber er hat jetzt gut trainiert. Es macht richtig Spaß, ihm beim Training zuzusehen. Nun hat er sich bei seinen Kurzeinsätzen direkt zweimal belohnt. Wir sind sehr happy. Er ist eine weitere Option für uns.
Auch der 19-jährige Mittelfeldspieler
Vorausgesehen hätte das wohl niemand. Es ist natürlich sehr viel passiert. Aber schon vor Silvester hatte ich in einigen Spielen gesehen, wie stark er ist und was für eine Persönlichkeit er auf dem Platz ist. Was er die letzten Spiele im vergangenen Jahr gegen Stuttgart und Wolfsburg geleistet hat, war schon beeindruckend. Daran hat er nun nahtlos angeschlossen. Es ist richtig stark, wie er in seinem jungen Alter mit einer Selbstverständlichkeit spielt, wie präsent er auf dem Platz ist und wie wenig Fehler er macht. Vor dem 1:1 geht er einfach durch und macht das genau richtig. Er ist extrem gut.
Braucht man überhaupt im Sommer noch einen weiteren defensiven bzw. zentralen Mittelfeldspieler? So einem großen Talent wie Pavlovic sollte man doch keinen teuren Neuzugang vor die Nase setzen, oder?
(grinst) Wir wissen, was wir am Alex haben. Er hat es sich verdient, dass er sehr viel spielt. Er ist schon ein ganz wichtiger Spieler für uns geworden, ein vollwertiger Kaderspieler, eine wichtige Personalie. Wir sind sehr froh, dass wir ihn in der Mannschaft haben.
Was kann man ihm zur Nationalmannschaft mitgeben?
Er soll einfach Spaß haben, genauso wie auch bei uns jeden Tag im Training. Er kommt immer mit einem Lächeln in die Kabine. Ich glaube, er genießt jede Minute auf dem Platz, mit so vielen guten Fußballspielern. Er wird alles aufsaugen.
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Im Gegensatz zu Pavlovic wurde
Nein, finde ich überhaupt nicht. Ich finde, dass er gerade richtig gut spielt. Er nimmt einen ganz wichtigen Part in der Mannschaft ein. Er hat gute Spiele gemacht, gegen Mainz sogar zwei Tore und zwei Assists.
Wie haben Sie ihn unter der Woche erlebt, als die Nominierungen bekannt gegeben wurden?
Natürlich enttäuscht. Er will für sein Land spielen und ist in einer guten Form. Natürlich war er deshalb enttäuscht. Aber er wird weiter Gas geben und dann schauen wir, was die Zukunft bringt.
Zur Person
- Christoph Freund (Jahrgang 1977) ist seit September 2023 Sportdirektor des FC Bayern München und somit für die Kaderplanung und Transfers zuständig. Zuvor hatte er selbiges Amt von 2015 bis 2023 beim österreichischen Top-Verein Red Bull Salzburg ausgeübt. Als Spieler ist Freund früher vorwiegend in der 2. Liga in Österreich aktiv gewesen.
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