• Jamal Musiala vom FC Bayern München hat seit Sommer 2020 einen rasanten Aufstieg hingelegt.
  • In einem aktuellen Interview verrät er, wie sein erstes Training beim FC Bayern ablief und welcher Mitspieler ihn besonders fördert.
  • Außerdem äußert sich Musiala zu der These, er könnte eines Tages nach England zurückkehren.

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In einem Alter, in dem andere Spieler vom Profifußball noch träumen, zählt Jamal Musiala bereits zur Weltspitze. Am vergangenen Sonntag wurde der Offensivspieler des FC Bayern München 20 Jahre alt. 109 Pflichtspiele hat er bereits für den Rekordmeister bestritten.

Sein Bundesligadebüt liegt nun schon über 32 Monate zurück. Dieser rasante Aufstieg kam für ihn selber teilweise überraschend. "Ich hatte wirklich nicht erwartet, so früh in der 1. Mannschaft integriert zu werden. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Training mit den Bayern-Profis. Ich war so nervös", erzählt er im Interview mit dem englischen Fußballmagazin "Four Four Two".

"Robert Lewandowski hatte Torschüsse geübt – und er hatte nicht einen einzigen verschossen. Joshua Kimmich ging so mühelos mit dem Ball um und spielte jeden Pass perfekt. Alphonso Davies sprintete an mir vorbei und ich dachte zu mir selber, das ist doch echt verrückt. Ich war verängstigt, dass ich einen Fehler machen könnte."

Leroy Sane gab ihm den Spitznamen Bambi

Musiala, der damals noch von seiner Mutter von jedem Training abgeholt wurde, bekam von seinem Mitspieler Leroy Sane den Spitznamen Bambi verpasst. "Die Spieler gehen hier sehr gut mit jungen Spielern um. Alle machten sich zwar über mich lustig, weil ich so jung war. Aber ich fühlte mich sofort als Teil des Teams", berichtet er.

Besonders sein erfahrener Mitspieler Thomas Müller hat einen positiven Einfluss auf ihn: "Thomas ist unglaublich. Er ist so intelligent und hat ein Gefühl für den freien Raum auf dem Platz. Er ist im Training sehr fordernd. Er bringt mich dazu, besser zu werden."

Sein Bundesliga-Debüt gab Musiala im Juni 2020 bei einem Kurzeinsatz gegen den SC Freiburg. Also in einer Zeit, als die Corona-Pandemie alles überschattete und die Spiele ohne Publikum ausgetragen wurden. Der FC Bayern war dennoch sehr erfolgreich und gewann das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League.

"Es war eine verrückte Zeit in meinem Leben. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfolge aus erster Hand miterleben durfte und dass ich überhaupt in der Bundesliga in Erscheinung treten durfte", sagt Musiala. Im März 2021 debütierte er bereits für die deutsche Nationalmannschaft, obwohl er auch für England hätte spielen können.

Musiala wird Flick immer dankbar sein

Musiala stand mit dem englischen und dem deutschen Verband im Kontakt: "Beide habe mir klar gemacht, dass sie möchten, dass ich für sie spiele. Das war eine schwierige Entscheidung. Ich bin in Deutschland geboren. Aber die meisten Erinnerungen hatte ich daran, wie ich in England aufgewachsen bin. Beides ist ein Teil von mir." Schlussendlich entschied er sich für Deutschland. "Es war ein unglaubliches Gefühl, das Trikot überzustreifen und mein Geburtsland zu repräsentieren. Da wusste ich, dass das die richtige Entscheidung war", erzählt er.

Bundestrainer Hansi Flick, der beim FC Bayern auch sein Vereinstrainer war, zählt zu seinen größten Förderern. "Er ist derjenige, der mir zum Debüt beim FC Bayern verholfen hat. Er hat einen großen Einfluss auf mich und ich bin sehr dankbar für die Chancen, die er mir gegeben hat." Über seinen aktuellen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann sagt er: "Er ist ein großartiger Trainer und jemand, von dem ich bereits viel gelernt habe."

Musiala weiß, dass weitere Meisterschaften in der Bundesliga kein Selbstläufer sind. "Es ist immer ein großer Kampf, aber in diesem Jahr ist es noch schwieriger als jemals zuvor. Es gibt keine einfachen Spiele. Die anderen Teams haben noch eine höhere Stufe erreicht."

Musiala über Wechsel in die Premier League: "Man sollte niemals nie sagen"

Musiala steht beim FC Bayern noch bis zum Sommer 2026 unter Vertrag. Ob er sich eine Rückkehr nach England vorstellen kann? "Ich bin genau dort, wo ich im Moment sein muss und ich fokussiere mich darauf, was ich beim FC Bayern tun muss", antwortet er. "Ich lebe meinen Traum, also warum sollte ich an etwas anderes denken?"

Auf die erneute Nachfrage, ob der englische Fußball ihn somit für immer verloren habe, antwortet Musiala dann allerdings: "Nun, ich nehme an, man sollte niemals nie sagen."

Verwendete Quellen:

  • Four Four Two (04/2023): Jamal Musiala: No Regrets
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