Der FC Bayern ist zum 34. Mal Deutscher Meister. Ganz zufrieden dürften die Münchner mit der Saison trotzdem nicht sein. Und auch Lothar Matthäus sieht noch deutlich Luft nach oben, vor allem bei einer Person.

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Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat die Saison des FC Bayern München trotz des vorzeitigen Gewinns der deutschen Fußball-Meisterschaft insgesamt nur als "befriedigend" bewertet. Zwar würde er für die Bundesliga als Schulnote eine "1 bis 2 geben", aber für die Gesamtbewertung sei das Abschneiden in den Pokalwettbewerben zu wenig gewesen, schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.

Während Matthäus Trainer Vincent Kompany für seine Arbeit die "Note 2" gab, kam Sportdirektor Max Eberl mit einer "3 minus" deutlich schlechter weg. "In der Bewertung von Eberl geht es nicht nur um das Sportliche, sondern auch darum, wie er als Sportvorstand den Verein nach außen hin repräsentiert", sagte Matthäus. Seine Aussagen über Leroy Sané am Samstag und Thomas Müller im Januar hätten "nach außen für große Verwirrung und im Verein für Unruhe gesorgt", ergänzte der 64-Jährige.

Man könne Eberl aber nicht für alles verantwortlich machen, "was in den vergangenen Jahren falsch gelaufen ist. Er musste Fehler seiner Vorgänger auslöffeln, die einige Spieler mit teuren und langfristigen Verträgen ausgestattet hatten", meinte der frühere Welt- und Europameister. Zwar sei Michael Olise ein sehr guter Einkauf gewesen, "aber nicht alle seine Transfers haben gezündet", so Matthäus weiter.

Matthäus rät von Wirtz-Transfer ab

Für die neue Transferperiode hat Matthäus auch einige Tipps für Eberl parat. So warnt er beispielsweise vor einem überstürzten Transfer von Florian Wirtz. "Was wäre, wenn dann kein Geld mehr da wäre für Baustellen, die man vielleicht dringender schließen müsste? Bayerns wichtigste Baustelle ist die Defensive", schrieb Matthäus dazu.

Aus seiner Sicht habe in Bayerns Abwehr in der ausklingenden Saison "vieles nicht funktioniert". Deswegen würde er den Bayern zur ablösefreien Verpflichtung von Defensiv-Ass Jonathan Tah raten. Der im Vorjahr von den Bayern als zu teuer bewertete Nationalspieler vom Wirtz-Klub Bayer Leverkusen "gehört zu den Besten in Deutschland".

Kompany habe "Freude zurück in die Mannschaft gebracht"

Das Prädikat "gut" in der Matthäus'schen Bewertung erhält hingegen Bayerns Trainer. Kompany habe indes "den Erfolg und die Freude zurück in die Mannschaft gebracht. Allerdings hatte auch er seinen Anteil an einigen schwachen Auftritten in der Königsklasse", meinte Matthäus.

Die Bayern hatten am Sonntag durch ein 2:2 von Bayer Leverkusen gegen den SC Freiburg vorzeitig ihre 34. Meisterschaft geholt. Im DFB-Pokal war im Achtelfinale gegen Leverkusen aber ebenso vorzeitig Schluss wie gegen Inter Mailand im Viertelfinale der Champions League. (dpa/sid/bearbeitet von ska)