Was bleibt den Bayern von der Klub-WM? Ein schwer verletzter Topspieler. Ein sportlich verfehltes Ziel. Und ein gar nicht mal so voller Geldsack. Was kommt auf wen im Münchner Sommer zu?
Jamal Musiala auf dem Operationstisch, die Teamkollegen im langersehnten Urlaub – und was macht der Sportvorstand als Nächstes? "Ich werde arbeiten", sagte
Am Flughafen werden Eberl und Trainer
Abschalten kann im Ganzjahresbetrieb FC Bayern München aber nicht jeder. Die Deutsche Presse-Agentur skizziert, auf wen was zukommt bis zur Mini-Vorbereitung auf die nächste Spielzeit, die schon Mitte August beginnt.
Der Patient: Jamal Musiala
Es ist nicht bekannt, welches Urlaubsziel
Der Weg zum Comeback werde "definitiv nicht leicht", meinte Eberl. Der Rekordmeister wird den Großteil der Hinrunde ohne seinen Fixpunkt im Spiel bestreiten müssen. Und Bundestrainer Julian Nagelsmann garantiert die komplette WM-Qualifikation der Nationalelf, die im November endet.
Der Sportvorstand: Max Eberl
Max Eberl muss gemeinsam mit Sportdirektor Christoph Freund und Trainer Kompany die Baustellen des Kaders beheben. Musialas Ausfall vergrößert den Handlungsdruck in der Offensivabteilung. Florian Wirtz wäre jetzt ein Glücksfall, aber Uli Hoeneß' Wunschspieler ist bekanntlich zum FC Liverpool gegangen.
Eberl soll die Personalkosten senken ("Ich muss sparen, ich muss sparen") und gleichzeitig Qualität einkaufen. Stuttgarts Shootingstar Nick Woltemade bleibt ein Zielobjekt. Zumal der 23-Jährige exakt auf der Position spielen könnte, die ohne Musiala vakant ist; auch wenn Serge Gnabry als Zehner-Backup gilt.
"Wir haben ein Learning aus der letzten Saison. Wir müssen nicht so viel machen", sagte Eberl erstaunlicherweise nach dem WM-Aus. Kingsley Coman ist kein Verkaufskandidat mehr. Im Gegensatz zu João Palhinha, der beim Turnier in den USA keine Rolle spielte.
Auch wenn knapp 50 Millionen Euro WM-Preisgeld in die Bayern-Kasse flossen, den ganz großen Dollar-Segen gab es in den Staaten durch den zu frühen K.o. nicht. Auch der mehrwöchige Aufenthalt mit dem großen Tross im feinen Resort in Orlando – teilweise mit Partnerinnen und Kindern der Spieler – "kostete ein paar Millionen", wie Eberl ohne genaue Zahlennennung berichtete.
Der Trainer: Vincent Kompany
Deutscher Meister ist der 39-jährige Kompany in seiner ersten Saison in München geworden. Die Schale aus Leverkusen zurückzuholen, war wichtig. Und sonst? Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal und international zweimal Raus im Viertelfinale; erst in Europas Königsklasse gegen Inter Mailand und nun bei der Klub-WM. "Wir können nicht sagen, dass wir nicht performt haben. Es war mehr drin", lautete Kompanys Fazit nach dem 0:2 gegen Paris Saint-Germain.
Der Belgier will ein Gewinnerteam formen, wie es PSG-Coach Luis Enrique erschaffen hat. "Solche Situationen erhöhen bei mir die Motivation noch", sagte er nach dem WM-Aus. Ende Juli geht die Vorbereitung los. Die WM-Nachwehen könnten die Bayern gerade in der ersten Saisonphase einholen - und das nicht nur, weil Musialas Magie fehlen wird. Kompany ist gefordert. (Klaus Bergmann und Christian Kunz, dpa/bearbeitet von tas)