• Der FC Bayern hat am letzten Transfertag noch einmal zugeschlagen und Joao Cancelo von Manchester City verpflichtet.
  • Der Portugiese dürfte beim vom Verletzungspech verfolgten FC Bayern eine Soforthilfe auf Weltklasse-Niveau sein.
  • Diese Qualitäten machen den Ex-Citizen so spannend.

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Kurz vor dem Ende der Wintertransferperiode hat der FC Bayern München noch einen Spieler verpflichtet. Der portugiesische Außenverteidiger Joao Cancelo (28) wurde von Manchester City ausgeliehen, zudem sicherte sich der Rekordmeister eine Kaufoption. Cancelo ist ein international erfahrener Spieler, der mit Manchester City einige Titel gewinnen konnte und nun auch in München große Ziele hat.

Joao Cancelo: Wer ist der Bayern-Neuzugang?

Der Portugiese spielte zunächst für seinen Jugendverein Barreiro, ehe es ihn zur bekannten Jugendakademie von Benfica zog. Dort ging er auch seine ersten Schritte im Profifußball, ehe ein Wechsel in eine größere Liga folgte. 2014 unterschrieb Cancelo erst auf Leihbasis beim FC Valencia, ein Jahr später folgte eine feste Verpflichtung. Der Außenverteidiger entwickelte sich sehr gut, wuchs mit seinen Aufgaben und debütierte in der portugiesischen Nationalmannschaft.

Es folgte eine Leihe zu Inter, ehe Ligakonkurrent Juventus den Spieler im Sommer 2018 für rund 40 Millionen Euro fest verpflichtete. Wiederum nur ein Jahr später, also 2019, wurde Pep Guardiola auf den Spieler aufmerksam. Für die stolze Summe von 65 Millionen Euro wechselte Cancelo also zu Manchester City. Zwei Meisterschaften in England, je eine in Italien und Portugal, zudem Pokalsiege und der Gewinn der Nations League mit Portugal - Cancelo hat schon so einige Titel gewonnen.

Warum verpflichtet der FC Bayern Joao Cancelo?

Die Verpflichtung des Portugiesen kurz vor dem Ende der Transferphase war durchaus überraschend. Allerdings ergibt sie für den Rekordmeister durchaus Sinn, denn in der Defensive herrschen derzeit Personalsorgen. Lucas Hernandez fällt mit einem Kreuzbandriss lange aus, Alphonso Davies befindet sich in einem Formtief. Darüber hinaus laboriert Noussair Mazraoui an einer Herzbeutelentzündung. Anders als bei einem Bänderriss ist hier die Ausfalldauer nicht definierbar.

Zudem trifft der Faktor Formtief auch auf Benjamin Pavard zu. Außerdem will der Franzose lieber innen spielen und den FC Bayern sowieso im Sommer verlassen. Selbst mit Cancelo verfügt der FC Bayern aktuell nur über drei fitte und gelernte Außenverteidiger. Dass der Neuzugang dann auch noch auf der rechten und der linken Seite spielen kann, kommt dem Klub umso mehr entgegen.

Wie kann Joao Cancelo den FC Bayern bereichern?

Joao Cancelo kann dem FC Bayern gleich auf mehreren Ebenen helfen. Beim Blick auf die Daten und Statistiken zeigt sich, dass der Portugiese vor allem im offensiven Bereich deutlich vor anderen Spielern auf seiner Position anzusiedeln ist. Fast zwei Schüsse gibt er pro Partie ab, fast 90 Pässe spielt der 28-Jährige in 90 Minuten. Zudem ist er auch bei den progressiven Pässen oder den Dribblings, die er erfolgreich abschließt, auf einem absolut hohen Niveau.

Das ist der entscheidende Faktor: Cancelo ist ein idealer Außenverteidiger für eine Ballbesitzmannschaft. Er übernimmt Verantwortung im Spielaufbau, ist technisch brillant ausgebildet. Vor allem aufgrund der aktuellen Probleme des FC Bayern im Spielaufbau, den Joshua Kimmich zu häufig komplett alleine aufziehen muss, ist der Portugiese von immenser Bedeutung. Er interpretiert seine Rolle nämlich, indem er sich häufig in Richtung des Mittelfeldzentrums fallen lässt und das Spiel mitgestaltet.

Auch Julian Nagelsmann, Trainer des FC Bayern, zeigte sich in der Pressekonferenz sehr erfreut über die Verpflichtung. "Er kann viele Positionen spielen, er ist ein sehr offensiver Außenverteidiger. Er hat viele Fähigkeiten auch nach innen zu gehen, kann auch gute Flanken schlagen. Er hat ein bisschen eine andere Charakteristik als die Spieler, die wir auf den Positionen haben. Es ist eine sehr sinnvolle Verstärkung", lautete die Analyse.

Gibt es auch negative Aspekte bei diesem Transfer?

Doch nicht alles rund um den Cancelo-Transfer sorgt für Euphorie. Es gibt nämlich auch Gründe, warum Manchester City einen Spieler, der in der Abwehr viele Minuten sammelte, abgab. In den letzten Monaten erreichte der Portugiese nämlich selten seine Topform. Die Frage ist nun, ob ein Standortwechsel ausreicht, damit frische Kräfte freigesetzt werden. Zudem soll es zuletzt zu Differenzen zwischen dem Spieler und Guardiola gekommen sein, was aber nicht zwingend Auswirkungen auf seine Zeit in München hat.

Ein Leihgeschäft sorgt zumindest dafür, dass das Risiko gering ist. Allerdings hat es die Kaufoption in sich. Diverse Medien aus England berichten, dass der Portugiese im Sommer für die festgeschriebene Ablösesumme von rund 70 Millionen Euro wechseln darf. Für einen dann fast 29-Jährigen wäre das eine sehr hohe Summe. Medien berichten allerdings, dass das Tischtuch zwischen Cancelo und Guardiola derart zerschnitten ist, dass ein Transfer auch für eine geringere Summe vorstellbar sein soll.

Zusammenfassend überwiegen die positiven Aspekte. Der Spieler kann dem FC Bayern sofort weiterhelfen und seine Erfahrung einbringen. Und sollte die Zusammenarbeit nicht ideal verlaufen, muss die Option zum Kauf auch nicht aktiviert werden.

Verwendete Quellen:

  • Transfermarkt.de: Joao Cancelo
  • Fbref.com: Joao Cancelo
  • Sport1.de: Pavard will weg
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