Österreich hat in der WM-Qualifikation mit einem souveränen 4:0 gegen San Marino den zweiten Sieg im zweiten Spiel gefeiert.

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Das österreichische Fußball-Nationalteam hat seine Pflicht erfüllt und im zweiten Spiel der WM-Qualifikation den zweiten Sieg eingefahren. Die Österreicher fertigten den krassen Außenseiter San Marino in Serravalle souverän mit 4:0 (4:0) ab. Die Tore erzielten Marko Arnautovic (3., 15.), Michael Gregoritsch (11.) und Christoph Baumgartner (27.). Österreich fehlen bei einem Spiel weniger und klar besserer Tordifferenz nur noch drei Punkte auf Tabellenführer Bosnien.

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick setzte vor 1.500 mitgereisten österreichischen Fans mit Mathias Honsak auf einen Länderspiel-Debütanten in der Startformation. Der Angreifer vom deutschen Bundesligisten Heidenheim begann als sehr offensiv eingestellter Linksverteidiger. Neben ihm agierte im Abwehrzentrum Marco Friedl. Für den Werder-Bremen-Kapitän war es der erste A-Team-Einsatz seit genau drei Jahren. Arnautovic und Gregoritsch bildeten ein Sturmduo.

Nach einer Trauerminute für die Opfer des Amoklaufes von Graz dauerte es keine drei Minuten, bis Arnautovic erstmals anschrieb. Der ÖFB-Rekordspieler traf nach Querpass von Stefan Posch vom Fünfer ins kurze Eck. Gregoritsch legte nach einem hohen Ballgewinn von Konrad Laimer mit einem platzierten Schuss von knapp außerhalb des Sechzehners nach. Der gebürtige Grazer hat nun in sechs seiner jüngsten acht Länderspiel-Einsätze getroffen. Der Jubel fiel angesichts der Vorkommnisse in seiner Heimatstadt verhalten aus.

Arnautovic jagt Polster-Rekord

Die Österreicher durften phasenweise unbedrängt kombinieren. Über Gregoritsch und Marcel Sabitzer kam der Ball zu Arnautovic, der aus dem Rückraum seinen Doppelpack fixierte. Mit nun 41 Länderspiel-Toren fehlen dem 36-Jährigen nur noch drei Treffer auf den ÖFB-Rekord von Toni Polster (44). Ein weiterer Arnautovic-Schuss wurde auf der Linie geklärt (20.), Sabitzer traf die Latte (21.), ehe Baumgartner per Kopf auf 4:0 stellte. Dass der Treffer zählte, überraschte den Leipzig-Offensivmann selbst. Ein San-Marinese hatte bei Arnautovics Kopfball-Vorarbeit nach Gregoritsch-Flanke das Abseits aufgehoben.

Im Finish der ersten Hälfte wurde die ÖFB-Auswahl etwas nachlässig, der Nachdruck ging verloren. Der Weltranglisten-Letzte kam durch Samuele Zannoni nach einem Corner zu einer ersten Kopfball-Chance (44.). Rangnick war sichtlich darauf aus, die in FIFA-Bewerben bei Punktegleichheit maßgebliche Tordifferenz weiter zu verbessern. "Schneller, schnell", forderte der Deutsche lautstark von der Seitenlinie.

Zur Pause nahm Rangnick gleich vier Wechsel vor. Im Tor ersetzte Tobias Lawal den ungeprüften Patrick Pentz, wie der LASK-Goalie kam auch WAC-Offensivmann Thierno Ballo zu seiner Länderspiel-Premiere. Dazu kamen Leopold Querfeld und Romano Schmid in die Partie, später war es auch noch Marco Grüll (ab 63.). Die rollenden Angriffe der Anfangsphase gab es nicht mehr. Zweimal schritt der Video-Assistent (VAR) ein und verhinderte mögliche ÖFB-Tore. Ein Hands-Elfmeter nach einem Duell von Giacomo Valentini mit Sabitzer (53.) wurde ebenso zurückgenommen wie ein Treffer von Ballo, der beim Zuspiel von Sabitzer minimal im Abseits gestanden war (66.).

Vergebener Elfer im Finish

Erst in der Schlussviertelstunde wurde das ÖFB-Team wieder konkreter. Eine Doppelchance von Querfeld und Grüll machte San-Marino-Goalie Edoardo Colombo zunichte (78.). Nach einem Foul von Valentini an Arnautovic gab es nun wirklich Elfmeter. Colombo verhinderte aber, dass der Gefoulte Polster in der ewigen ÖFB-Schützenliste noch näher rückte. Der Halbprofi vom italienischen Serie-D-Team Forli tauchte den halbhoch geschossenen Strafstoß von Arnautovic aus der Ecke. Auf der Gegenseite musste Lawal gegen Nicolas Giacopetti eingreifen (86.). Ein Posch-Treffer zählte wegen eines Offensivfouls von Assistgeber Querfeld nicht (88.).

Damit verpasste das ÖFB-Team die Einstellung des höchsten Auswärtssieges seiner Geschichte in einem Qualifikationsspiel vor zehn Jahren in Liechtenstein (5:0). Höchster Sieg seit dem Amtsantritt von Rangnick vor drei Jahren bleibt ein 6:1 in einem EM-Test im März 2024 in Wien gegen die Türkei. Pflichtspielsiege mit vier Toren Unterschied gelangen unter dem 66-Jährigen bereits im Oktober des Vorjahres in Linz gegen Norwegen (5:1) und Kasachstan (4:0).

Für die Österreicher geht es in der Quali-Gruppe H am 6. September in Linz gegen Zypern weiter. Drei Tage später steigt in Zenica der erste Showdown mit Bosnien. Nur der Gruppensieger löst ein Direktticket für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. (APA/bearbeitet von fra)