Florian Wirtz ist der Wunschspieler des FC Bayern und offenbar will der Offensiv-Star auch nur nach München wechseln. Eine entscheidende Rolle spielt dabei wohl Uli Hoeneß.
Im vergangenen Sommer begeisterten sie bei der Heim-EM gemeinsam Millionen Menschen in Deutschland:

Gut möglich, dass die DFB-Kollegen bald auch im Verein zusammenspielen werden. Wirtz ist der erklärte Wunschspieler des FC Bayern, daraus machen die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters schon seit langer Zeit kein Geheimnis mehr.
Bericht: Wirtz will nur zum FC Bayern
Und die Münchner scheinen beste Aussichten auf eine Wirtz-Verpflichtung zu haben. Am Dienstag sorgte ein "Bild"-Bericht für Aufsehen, in dem es hieß, dass Wirtz nur zum FC Bayern wechseln möchte. Die anderen Interessenten, Real Madrid und Manchester City, sollen für ihn demnach keine Rolle spielen.
Entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung könnte ein Mann haben, dessen Wort an der Säbener Straße in München noch immer höchstes Gewicht hat:
"Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss."
So auch in der Causa Wirtz, als er beispielsweise Mitte Februar im Interview mit "t-online" erklärte: "Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss. Das ist aber nur meine private Meinung." Wirtz sei "sicherlich ein Spieler, den wir nicht aus dem Auge lassen sollten", stellte Hoeneß klar und erklärte, dass der FC Bayern "noch ruhiger in die Zukunft schauen" könne, wenn Wirtz in München "irgendwann mal" mit
Erst kürzlich legte Hoeneß nach, als er in der BR-Sendung "Blickpunkt Sport" erklärte, der FC Bayern sei finanziell "pumperlgesund". Im Gespräch ging es natürlich auch um Wirtz. Was Hoeneß mit seinen Aussagen zum berühmt-berüchtigten Festgeldkonto der Münchner zwischen den Zeilen verlauten ließ: Der FC Bayern wäre durchaus in der Lage, den Transfer von Wirtz zu stemmen.
Bei seinem Auftritt relativierte Hoeneß damit eine Aussage, die er kurz zuvor im Interview mit der "Welt" gegeben hatte. In diesem machte er unter anderem unmissverständlich deutlich, dass der Klub einen strikten Sparkurs verfolgen müsse: "Der FC Bayern muss ganz klar sparen. Von unserem Festgeldkonto ist nicht mehr viel da." Für Traum-Spieler Wirtz scheinen Bosse und Aufsichtsrat jedoch eine Ausnahme machen zu wollen.
Hans-Joachim Wirtz: Vater ist gleichzeitig Berater des Leverkusen-Stars
Die öffentliche Charmeoffensive, vor allem vom vergangenen Februar, dürfte einer ganz besonders aufmerksam zur Kenntnis genommen haben: Hans-Joachim Wirtz. Denn der Vater des Leverkusen-Stars ist gleichzeitig auch dessen Berater. Er entscheidet (natürlich gemeinsam mit Sohn Florian) also, wohin die Reise in Zukunft gehen wird. Und der Weg könnte bald tatsächlich von Leverkusen nach München führen. Offen soll dabei wohl nur noch der Zeitpunkt sein; Wirtz' Vertrag beim Werksklub läuft noch bis 2027.
Zuletzt geisterte eine Ablösesumme von 150 Millionen Euro durch die Öffentlichkeit, die Leverkusen wohl für einen vorzeitigen Verkauf von Wirtz aufrufen wird. Verantwortlich dafür war Leverkusen-Boss Fernando Carro der bereits vor über einem Jahr gegenüber "Radio Marca" klarstellte, dass der Klub Wirtz nicht "für weniger als 150 Millionen Euro verkaufen" würde.
Von all dem will Hoeneß nichts wissen, im BR wiegelte er ab: "Jetzt so zu tun, als wenn diese Geschichte eingetütet wäre, finde ich total unseriös", sagte er. Es werde über 150 Millionen Euro Ablöse gesprochen, auch das sei unseriös. "Alle sollten mal abwarten, bis eine Entscheidung getroffen wird, ob der Spieler den Verein verlassen will oder verlassen kann. Dann bin ich bereit, mich dazu zu äußern. Aber solange ist das alles Hokuspokus."
Carro hatte unlängst betont, es gebe "kein Angebot" für Wirtz vom FC Bayern, dem er eine "Show" vorwarf: "Die erzählen so viel, eigentlich gehört sich das nicht." Bayern-Sportvorstand Max Eberl wies das für sich und die Verantwortlichen in der sportlichen Leitung zurück.
Hoeneß bestätigt Treffen mit Wirtz' Vater
Zurück zu Hoeneß: Er und Wirtz' Vater sollen ein gutes Verhältnis zueinander pflegen, zwischen beiden soll es bereits mehrere Treffen bei Hoeneß zuhause am Tegernsee gegeben haben. Ein Treffen im vergangenen Jahr bestätigte Hoeneß jetzt im BR: "Da ging es gar nicht um einen Wechsel. Und die Leute, die so einen Schmarrn erzählen, müssen wissen, dass die Macht im Moment total bei Bayer Leverkusen steht. Sie haben noch einen Vertrag für zwei Jahre. Und wenn Leverkusen sagt, wir geben Wirtz nicht her, dann können wir uns auf den Kopf stellen", betonte Hoeneß.
Vielmehr soll es bei dem Gespräch um eine allgemeine Beratung von Hoeneß in Sachen Sponsoring gegangen sein. "Der Vater kam auf mich zu, ob ich ihm da helfen kann. Das war der Hintergrund", sagte Hoeneß dazu. Nicht völlig ausgeschlossen, dass dabei jedoch auch zumindest kurz Sohn Florian Thema gewesen ist.
Vor rund einem Monat, im Rahmen des Achtelfinal-Hinspiels in der Champions League zwischen beiden Teams, soll es dann erneut zu einem Treffen am Tegernsee gekommen sein, das berichtete zuletzt die "Sport Bild". Weder Hoeneß noch Vater Wirtz wollten sich jedoch dazu äußern. Klar ist jedoch: Die beiden kennen und – noch viel wichtiger – schätzen sich. Somit könnte Hoeneß der entscheidende Faktor im Transfer-Poker um Wirtz sein.
Bis er sie (möglicherweise) gemeinsam beim FC Bayern spielen sehen wird, kann sich Hoeneß erstmal Anfang Juni wieder von der Weltklasse des Offensiv-Duos Wirtz/Musiala überzeugen, wenn der DFB im Halbfinale der Nations League auf Portugal trifft. Vorausgesetzt, Musiala hat bis dahin seinen Muskelbündelriss überstanden. Ob mit oder ohne Musiala: Für Wirtz könnte das Duell am 4. Juni jedenfalls ein weiteres großes Vorspielen vor den Augen des Bayern-Patrons sein. Das Spiel findet in der Münchner Allianz Arena statt. Wie passend.
Verwendete Quellen
- bild.de: Wirtz will nur zum FC Bayern!
- ardmediathek.de: Uli Hoeneß: "Der FC Bayern ist pumperlgesund"
- sportbild.bild.de: Was Hoeneß im TV über Wirtz verschwiegen hat
- welt.de: Uli Hoeneß: "Von unserem Festfeldkonto ist nicht mehr viel da"
- marca.com: Fernando Carro, en Radio MARCA: "No venderíamos a Wirtz por menos de 150 millones"
- t-online.de: Uli Hoeneß: "Würde sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss"