• Eintracht Frankfurt träumt von der Königsklasse.
  • Adi Hütter entwickelte die Adler zu einem der Topteams der Bundesliga.
  • Am Samstag empfangen die Hessen Rekordmeister Bayern München zum Topspiel.

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Dass der FC Bayern München die Tabelle der Bundesliga anführt, ist keine Sensation. RB Leipzig als erster Verfolger ist ebenfalls kein ungewohntes Bild. Von Platz drei grüßt überraschend Eintracht Frankfurt. Die Hessen haben sich in dieser Saison sukzessive weiterentwickelt und sind zurzeit die Mannschaft der Stunde. Am Samstag empfangen sie den Rekordmeister aus München zum Topspiel.

Der Traum von der Rückkehr nach Europa lebt. Insbesondere an die Saison 2018/19 werden sich die Fans der Adler gerne zurückerinnern. Frankfurt schlug unter anderem Olympique Marseille, Lazio, Donezk, Inter und Benfica und scheiterte erst im Halbfinale im Elfmeterschießen am späteren Sieger, dem FC Chelsea. Nun könnte es für die Mannschaft von Trainer Adi Hütter sogar noch einen Schritt Stufe weiter gehen: in die Champions League.

Eintracht Frankfurt: Die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga

Mit einem Heimsieg gegen eines der Topteams der Liga, Bayer Leverkusen, begann das bisher sehr erfolgreiche Jahr 2021 für Eintracht Frankfurt. Klammert man die Niederlage gegen die Werkself im DFB-Pokal aus, gleichen die letzten Wochen einem Triumphzug. 22 Punkte aus acht Spielen fuhren die Hessen ein. Dabei schlugen sie unter anderem Mainz 05, Hertha BSC und die TSG Hoffenheim, ließen lediglich beim 2:2 in Freiburg Punkte liegen.

Auch wenn Frankfurt im Jahr 2021, von Leverkusen abgesehen, noch nicht gegen Gegner aus dem oberen Bereich der Tabelle gespielt hat: Die Konstanz der Hessen ist beeindruckend. Die Wucht in ihrem Spiel sorgt dafür, dass auch kurze Phasen mit hohem Druck reichen, um die entscheidenden Tore zu erzielen. 22 Treffer im neuen Jahr sprechen eine klare Sprache. Andre Silva ist mit 17 Toren mittlerweile zweitbester Schütze in der Bundesliga und in brillanter Form, gleichzeitig lässt die Defensive nicht allzu viel zu. Kurzum: Bei der SGE funktioniert derzeit nahezu alles.

SGE: Kluge Transferpolitik und Homogenität im Kader

Nach einem neunten Platz in der Vorsaison, der im Rahmen der Ambitionen nicht überragend, aber durchaus ordentlich war, veränderte sich bei Eintracht Frankfurt im Sommer einiges. Sport-Vorstand Fredi Bobic steht schon seit Jahren für eine kluge Transferpolitik. Ihm gelangen Transfers von Spielern wie Sebastien Haller oder Luka Jovic, die für viel Geld weiterverkauft werden konnten. Doch die Auswirkungen der Coronapandemie schränkten auch Bobic in seinen Möglichkeiten ein.

Wichtig war vor allem die feste Verpflichtung von Andre Silva. Aber auch Steven Zuber und Amin Younes entpuppten sich nach einer Anlaufzeit als clevere Deals von Bobic. Leih-Rückkehrer Tuta entwickelte Schritt für Schritt die notwendige Reife, um den langjährigen Führungsspieler David Abraham zu ersetzen. Im Winter gelang auch noch der Coup, Luka Jovic auf Leihbasis von Real Madrid zurückzuholen.

Dass jüngere Spieler bereitstehen, wenn erfahrene Spieler den Verein verlassen, ist kein Zufall. Fredi Bobic legt viel Wert auf Homogenität im Kader. Makoto Hasebe (37), Sebastian Rode oder Kevin Trapp (beide 30) führen die Mannschaft an, junge Talente wie Evan N’Dicka (21) oder Aymen Barkok (22) nehmen immer zentralere Rollen ein. Hinzu kommen zahlreiche Akteure, die sich im idealen Fußballalter befinden und sich derzeit in der besten Form ihrer Karriere befinden.

Adi Hütter entwickelt die Adler weiter

Daran hat nicht nur Fredi Bobic einen großen Anteil, sondern auch Cheftrainer Adi Hütter. Nach einem furiosen ersten Jahr gab es in der zweiten Saison kleinere Probleme. Die Konstanz fehlte, die Wucht im Spiel nach vorne ging ohne Rebic, Jovic und Haller verloren. Die Mannschaft musste neu ausgerichtet werden. Hütter, der über großen Sachverstand verfügt und einen guten Draht zur Mannschaft hat, drehte an zahlreichen Stellschrauben.

Zunächst stabilisierte die Eintracht ihre Defensive. Darauf aufbauend entwickelte sich das Offensivspiel bei der SGE neu. Die Abläufe verbesserten sich von Monat zu Monat. Adi Hütter ist auch deswegen so erfolgreich, weil es ihm gelingt, Individuen in einer Form gemeinsam auf den Platz zu stellen, die allen weiterhilft.

Charakteristisch dafür ist die Systemumstellung. Frankfurt agiert mit einer „Doppel-10“, also zwei Spielmacher-Typen hinter der Spitze. Lange galt die Kreativabteilung als Problemzone, abgesehen vom Japaner Kamada fehlte der Überraschungsfaktor. Inzwischen können neben Kamada auch Aymen Barkok und Amin Younes auf einer der Spielmacherpositionen auflaufen - und bringen mehr fußballerische Klasse ein. Die Folge sind bessere Einschussmöglichkeiten und mehr Tore.

Eintracht Frankfurt: Schon reif für die Königsklasse?

Die Entwicklung bei Eintracht Frankfurt ist beeindruckend. In einer schwierigen Phase bekam der Kader mehr Klasse und mehr Flexibilität. Zudem fand der Trainer taktisch und individuell die richtigen Hebel für den Erfolg. Der Höhenflug der Adler ist kein Zufall, sondern, genau wie beim Konkurrenten aus Wolfsburg, die Konsequenz vieler richtiger Entscheidungen.

Entsprechend optimistisch gehen die Hessen in das Spitzenspiel gegen den FC Bayern. Auch wenn das Duell ohne Zuschauer stattfinden muss: Den Gastgebern ist in ihrer aktuellen Form einiges zuzutrauen. Der Rekordmeister wackelte zuletzt in vielen Spielen, vor allem defensiv zeigten sich die Münchner anfällig.

Ob Eintracht Frankfurt schon reif für die Königsklasse ist, wird sich in den Spielen gegen Leipzig, Dortmund, Wolfsburg, Leverkusen und Gladbach, die allesamt noch anstehen, zeigen. Die Entwicklungen der letzten Monate und die aktuelle Form sprechen jedenfalls dafür, dass in der kommenden Spielzeit wieder eine europäische Hymne im Waldstadion zu hören ist.

Verwendete Quellen:

  • Bundesliga: Tabelle 2020/21
  • Transfermarkt: Alle Transfers Eintracht Frankfurt 2020/21
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