Endlich rollt er wieder, der Ball! Schließlich hatten wir in der Sommerpause nur die Nations League, die Klub-WM und die EM der Frauen, um uns über Wasser zu halten. Aber natürlich geht nichts über die Bundesliga. Das sieht auch unsere Redaktion so und lehnt sich deshalb mal mehr, mal weniger weit aus dem Fenster, um Vorhersagen für die neue Saison zu treffen.
Nachdem zu Beginn einer jeden Saison jeder selbsternannte Fußballexperte und seine Mutter eine Bundesliga-Vorhersage in die Welt blasen darf, wollen wir uns natürlich auch nicht lumpen lassen und haben ein bisschen in der Redaktion herumgefragt.
Neben der unumgänglichen Frage nach der Deutschen Meisterschaft wollten wir auch sogenannte "Hot Takes" hören, also Einschätzungen, auf die man jetzt nicht sofort selbstverständlich kommen würde, steile Thesen quasi. Und da ist wirklich einiges "hottes" dabei.
Die Redaktion blickt auf die Bundesliga-Saison voraus
Merja Bogner: "Wer Deutscher Meister wird? Da regt mich ja schon die Frage auf – der VfB natürlich. #GOATemade"
Dennis Kelnberger: "Der FC Bayern wird den Titel souverän verteidigen. Als halbwegs ernsthaften Verfolger habe ich lediglich Borussia Dortmund auf der Rechnung, da ich dem BVB zutraue, den Schwung vom Ende der Vorsaison mit in die neue Spielzeit zu nehmen. Letztlich wird aber auch die Borussia den Münchnern die Schale nicht streitig machen. 'Hot Take': Leverkusen wird abstürzen und das internationale Geschäft komplett verpassen. Die Abgänge von Xabi Alonso, Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Granit Xhaka sowie Jonathan Tah sind zu viel und können nicht kompensiert werden."
Lutz Klein: "Bei der Meisterschaft geh' ich kurz und schmerzlos mit den Bayern. Ich finde den Kader nicht wirklich besser als letztes Jahr, aber die größte Konkurrenz Leverkusen wurde im Sommer seiner Spieler beraubt. Die Münchner werden also dieses Jahr durchmarschieren in der Bundesliga. Mein 'Hot Take' kommt aus Gladbach und bezieht sich auf den glorreichen Kevin Stöger. Ich glaube, er wird sich dieses Jahr durchsetzen, 15+ Scorerpunkte erzielen und Gladbach ins internationale Geschäft führen."
Ludwig Horn: "Deutscher Meister wird wieder der FC Bayern. Zwar hat sich der Verein zumindest auf den ersten Blick im Vergleich zur Vorsaison nominell nicht wirklich verbessert, gleichzeitig macht aber auch die Konkurrenz rund um Leverkusen (riesiger Umbruch) und Dortmund (bisher schwaches Transferfenster) keinen angsteinflößenden Eindruck. Die Bayern geraten, wie zuletzt häufig üblich, durch Verletzungspech in Bedrängnis, am Ende steht aber dennoch die 35. Meisterschaft. 'Hot Take': Der FC Augsburg marschiert nach Europa. Sandro Wagner und der FCA, das passt! Unter dem ehemaligen Nationalmannschafts-Co-Trainer gibt es zwar einen Stotterstart, aber beide Parteien kämpfen sich durch und landen letztlich mit ansehnlichem und leidenschaftlichem Fußball auf dem sechsten Tabellenplatz."
Philipp Scheiner: "VfB Stuttgart! Meine rosarote Schwabenbrille mag mir die Sicht auf die Tabellenspitze etwas vernebeln, doch ich bin sicher: Der VfB spielt dieses Jahr wieder oben mit. Mit Sebastian Hoeneß haben die Stuttgarter den besten Trainer der Liga an der Seitenlinie. Dieser Mann macht Spieler besser (Praxisbeispiel A:
Sabrina Schäfer: "Ja mei, die Bayern werden wieder Meister. Nicht unbedingt, weil sie so stark sind - aber weil es die anderen Teams mal wieder nicht schaffen, konstant über eine gesamte Saison Spiele zu gewinnen (Looking at you, Borussia Dortmund!). Interessanter wird es da schon beim Blick nach unten und da wage ich mal die gewagte Vorhersage, dass es der HSV tatsächlich schaffen wird, die Liga zu halten. Dank purem Glück und völlig unverdient."
Antonio Bandevski: "So langweilig es auch ist, aber die Bayern werden in dieser Saison problemlos Meister. Die Konkurrenz ist eher schlechter als besser geworden, vielleicht mit Ausnahme von Dortmund, aber meiner Meinung nach wird Niko Kovač die Saison nicht als BVB-Trainer überleben. Immerhin verspricht der Abstiegskampf Spannung. Mein 'Hot Take': Hoffenheim steigt am Ende der Saison ab. Die letzte Saison lief schon nicht berauschend und mit dem Abgang von Anton Stach wird das wohl kaum besser werden."
Empfehlungen der Redaktion
Fabian Teichmann: "Hier mein Versuch, mich in Fußball-Deutschland maximal unbeliebt zu machen: Meister werden die Bayern, dicht gefolgt von RB Leipzig. Na bravo – der Albtraum für (fast) alle Fußball-Romantiker außerhalb Münchens. Aber es gibt einfach zu viele gute Gründe dafür - wobei … bei Bayern ist es eigentlich nur ein Grund: Leroy Sané ist endlich weg. Allein das wird den Rekordmeister genug befeuern, um eine stabile Saison hinzulegen. Aber warum die Dosen aus Leipzig? Ganz einfach: keine Mehrfachbelastung durch den Europapokal und mit Ole Werner ein richtig guter Neuer an der Seitenlinie. Das reicht in Kombination mit unfassbar viel Talent und Qualität im Kader für die Vize-Meisterschaft."
Julian Münz: "Die Frage, wer in dieser Saison hinter den Bayern Vizemeister wird, ist nicht ganz leicht zu beantworten. Leverkusen muss einen gigantischen Umbruch bewältigen und dürfte schon über die Champions-League-Qualifikation froh sein, der BVB findet auch oder gerade unter Niko Kovac keine Konstanz. Und die Eintracht wird nach dem Abgang von Hugo Ekitiké sicherlich ein paar Wochen brauchen, um den nächsten zukünftigen 90-Millionen-Transfer ins Schaufenster zu stellen. Die besten Chancen rechne ich deshalb noch dem Red-Bull-Klub aus Leipzig aus, der sich ohne störende Europapokalwettbewerbe ganz auf den Kampf um Platz zwei konzentrieren kann. Herausfordernd wird die Saison auch wieder für den VfB Stuttgart, mit oder ohne Woltemade. Meine steile These: Die Wege von Erfolgstrainer Sebastian Hoeneß und dem VfB trennen sich noch vor Saisonende."
Sven Kruschinski: "Deutscher Meister wird 2025/26 … Puuh, so richtig drängt sich meiner Meinung nach keiner auf. Die Bayern haben natürlich den stärksten Kader, aber wenn Max Eberl weiterhin nicht versteht, dass man auch neue Spieler holen muss, wenn man welche abgibt, wird es für die vermutlich verbleibenden 13 Profis hart, die Saison durchzustehen. Dass beim vermeintlich härtesten Konkurrenten Dortmund bisher eine Küche der 'Star-Einkauf' ist, über den alle reden, spricht nicht gerade dafür, dass die Ligaspitze (unterhalb der Bayern) den peinlichsten Transfer-Sommer des Rekordmeisters seit Jahren nutzen möchte. Leverkusen muss sich mit neuem Trainer und den Abgängen von