• Der BVB macht mal wieder, was er immer tut. Der FC Bayern irgendwie auch.
  • Wenigstens andernorts gibt es eine Überraschung. Werder Bremen spielt nicht 1:1.
  • Hier folgt unsere nicht immer ganz ernst zu nehmende Rückschau auf den 9. Spieltag.
Eine Glosse

Die Ergebnisse des 9. Spieltags

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Davon sollten Sie gehört haben

  • Eigentlich hat beim Freitagabendspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Werder Bremen so gut wie jeder mit einem Unentschieden gerechnet - genauer gesagt mit einem 1:1. Mit diesem Ergebnis ging Werder nämlich in den fünf Partien zuvor vom Platz. Manchmal überrascht der Fußball einen zum Glück aber doch noch und am Ende gewinnen die Wölfe in einem verrückten Spiel mit 5:3. "Es war sehr, sehr schade, dass heute das Stadion nicht voll sein konnte. Dieses Spiel hätte sich ein volles Stadion verdient", sagt Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner nach dem Spiel und hat damit völlig recht. Lohn für die Wolfsburger ist immerhin ein respektabler fünfter Tabellenplatz.
  • Direkt hinter Wolfsburg in der Tabelle befindet sich - klar - Union Berlin. Die Eisernen bleiben dank eines 3:3 gegen Eintracht Frankfurt bei erst einer Saisonniederlage. Das Spiel ist dabei fast noch verrückter als das in Wolfsburg. Bereits nach sechs Minuten führt Union mit 2:0. Neuzugang Max Kruse erzielt zwei Tore und ist mittlerweile an mehr als der Hälfte der Berliner Tore in dieser Saison direkt beteiligt (elf von 21).
  • Achtung, jetzt wird's wortspielig: Auf Schalke brennt weiter der Baum! Seit Manuel Baum Trainer beim soliden und ruhigen FC Schalke 04 ist, hat seine Mannschaft in sieben Bundesligaspielen drei Punkte geholt (drei Unentschieden). Gegen Mönchengladbach kommen die Königsblauen abermals unter die Räder und verlieren 1:4. Baum selbst hat vor einigen Tagen ja einen Vorschlag für eine wirklich sehr witzige Artikelüberschrift mit seinem Namen gemacht: "Der Baum schlägt auf Schalke Wurzeln". Haha. Aktuell liegt der Baum eher welk und entwurzelt am Straßenrand und Hunde heben im Vorbeilaufen kurz das Bein.
  • Der FC Bayern müht sich derzeit. Im Spiel gegen den VfB Stuttgart laufen die Münchner mal wieder einem Rückstand hinterher. Am Ende steht trotzdem ein 3:1-Sieg und der Vorsprung in der Tabelle wird sogar ausgebaut. Irgendwie auch wieder typisch für die Bundesliga. Dass Spaßverderber Manuel Neuer doch noch ein bisschen irdisch ist, gerät dabei zur Nebensache. Außerdem kommt ihm zur Not ja auch der VAR zur Hilfe.
  • Und der BVB? Der macht mal wieder BVB-Dinge und verliert gegen den Tabellenvorletzten aus Köln. Das ist jetzt nicht wirklich was Neues. Aber dazu gleich mehr.

Der FC Bayern "gerade am Limit"

Der FC Bayern bewegt sich seit Wochen sichtbar an der Belastungsgrenze. Eine Diskussion über den extremen Spielplan wehrt Trainer Hans-Dieter Flick aber auch nach dem mühsamen 3:1 in Stuttgart ab. Und noch ist ja irgendwie alles okay. Was will man sich auch groß beschweren mit der Tabellenführung im Gepäck.

Ähnlich sieht das auch Flick: "Wir wissen alle, dass wir aktuell keinen Schönheitspreis bekommen. Aber wir liefern Ergebnisse", sagte er, gab aber immerhin zu, dass seine Mannschaft sich "gerade am Limit" bewegt.

Spuren hinterlässt die Mehrfachbelastung schon jetzt. Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Bouna Sarr fehlten schon gegen den VfB, nach dem Stuttgart-Spiel gab es weitere Blessuren: Jerome Boateng, Corentin Tolisso, Lucas Hernández und Javi Martínez sind angeschlagen.

Aber solange sich die Konkurrenz nicht so wirklich in Zeug legt, ist ja sowieso alles in bester Ordnung im Süden.

Just Dortmund doing Dortmund-Things

Apropos ins Zeug legt: Nach der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln herrscht in Dortmund mal wieder ein bisschen Fassungslosigkeit. Aber warum eigentlich? Ist doch alles wie immer. Platz vier. Gab's schon. Bayern Erster. Sowieso. Vier Punkte Rückstand. Immer her damit.

Aber irgendwie schüttelt man dann doch immer wieder mit Kopf. 1:2. Gegen Köln. Die Geißböcke belegten vor dem Spieltag Tabellenplatz 17 (jetzt 15). Nur die überragenden Schalker von der Baumschule standen schlechter da. Köln hatte 18 Ligaspiele in Folge nicht gewonnen. Und dann kommt der große Bayern-Konkurrent, die deutsche Nummer zwei, und schon klappt es wieder mit dem Siegen.

Journalist Tobias Escher hat das in einem Twitter-Thread aufgedröselt. 14 Bundesliga-Spiele hat der BVB demnach unter Trainer Lucien Favre bisher verloren. Viermal davon gegen die Bayern, zweimal gegen Hoffenheim sowie einmal gegen Leverkusen. Die restlichen sieben Niederlagen kamen allesamt gegen Abstiegskandidaten in Partien, in denen Dortmund mindestens 69 Prozent Ballbesitz hatte.

Ob man da noch von reinem Zufall sprechen kann, ist zumindest fraglich.

Die Rolle des ärgsten Bayern-Verfolgers hat der BVB also erst mal abgegeben. Die übernimmt nach einem 2:1 gegen Bielefeld RB Leipzig. Bayer Leverkusen hätte sich am Sonntag noch Platz zwei schnappen können, kam aber ersatzgeschwächt beim Big City Club Hertha BSC nicht über ein 0:0 hinaus.

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Zitat des Spieltags

"Es ist ein Anfang gemacht in die Richtung, dass wir Zählbares haben, diese Serie, die unendlich schien, endlich vorbei ist und dass wir trotz des Drecksvirus nicht verflucht sind und trotzdem Spiele gewinnen können."

(Kölns Trainer Markus Gisdol bei Sky nach dem 2:1-Sieg in Dortmund und dem Ende der Negativserie von zuvor 18 Spielen ohne Sieg)

Zahl des Spieltags

13 - Gegentore hat der FC Bayern nach neun Spieltagen bereits kassiert, was es zuvor in diesem Jahrtausend nur in der Saison 08/09 unter Trainer Jürgen Klinsmann gegeben hatte (damals 15 Gegentore). Damit stellen die Münchner derzeit nur die siebtbeste Defensive der Liga.

Mit Material der dpa.
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