• 17:18 Uhr: Wück warnt vor Spanien: "Werden leiden müssen"
  • 13:32 Uhr: Oberdorf lobt "extreme Mentalität" der DFB-Elf
  • 12:26 Uhr: Bundespräsident Steinmeier unterstützt DFB-Frauen vor Ort
  • 09:41 Uhr: ➤ Stürmerin Hoffmann: In ein paar Jahren Staatsanwältin?
  • 07:12 Uhr: "Ekelhaft": Englands Trainerin über Rassismus gegen Carter

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➤ Stürmerin Hoffmann: In ein paar Jahren Staatsanwältin?

  • 09:41 Uhr

Nationalstürmerin Giovanna Hoffmann hat trotz ihres derzeitigen Erfolgs im Fußball ihr zweites Staatsexamen in Jura nicht aus den Augen verloren. "Bisher bin ich mir ziemlich sicher gewesen, dass ich Richterin oder Staatsanwältin werden möchte", sagte die 26-Jährige am Rande der EM in der Schweiz. "Aber vielleicht bekomme ich im Referendariat noch einen anderen Einblick, was mir gut liegt."

Wenn sie einen juristischen Beruf ausüben möchte, dann müsse sie die zweite Staatsprüfung machen, ergänzte Hoffmann. Die Angreiferin von RB Leipzig, die beim grandiosen Viertelfinalsieg gegen Frankreich in der Startelf stand und glänzte, hat von 2016 bis 2021 Jura studiert.

"Jetzt fehlt mir noch das Referendariat. Das ist jetzt leider mit Fußball momentan nicht möglich, deshalb habe ich gerade eine Pause eingelegt", sagte Hoffmann. Zu ihrer Zeit beim SC Freiburg (2020 bis 2024) hatte sie teilweise an der Uni gearbeitet, am Lehrstuhl für Strafrecht. "Seit ich in Leipzig bin, habe ich keine Nebentätigkeit mehr. Irgendwann dann nach dem Fußball werde ich hoffentlich noch mein Referendariat machen. Ich habe jedenfalls eine abgeschlossene Berufsausbildung", erklärte Hoffmann. (dpa)

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Die weiteren EM-News vom 22. Juli

Wück warnt vor Spanien: "Werden leiden müssen"

  • 17:18 Uhr

Bundestrainer Christian Wück prophezeit seinen Fußballerinnen ein extrem schweres EM-Halbfinale gegen Weltmeister Spanien. "Ich glaube, wir werden viel hinterherlaufen. Wir werden viel leiden müssen, weil wir keinen Ball haben", sagt der 52-Jährige in Zürich.

"Jeder kennt ja die Spanierinnen, die Spanier. Das unterscheidet sich überhaupt nicht. Die spielen absolut den gleichen Fußball, dieses Kurzpassspiel", erklärte Wück.

Sein Team müsse am Mittwoch (21:00 Uhr/ARD und DAZN) in Zürich die richtigen Momente ergreifen, "um unser Spiel durchzusetzen. Diese Momente wird es aus meiner Sicht geben." Dann müsse man mit Ball die Stärken ausleben, die man im Viertelfinale gegen Frankreich aufgrund der frühen Roten Karte für Kathrin Hendrich nur zu selten gezeigt habe.

Die Spanierinnen hatten nach ihrem Viertelfinale einen Tag mehr Pause. Das DFB-Team regenerierte an den ersten zwei Tagen nach dem kräfteraubenden Krimi mit Elfmeterschießen gegen Frankreich praktisch nur. "Wir sind damit noch nicht am Ende und froh, dass wir erst morgen Abend spielen, um wirklich auch mental wieder frisch zu werden", sagte Wück.

Wück muss nicht nur auf Mittelfeldakteurin Sjoeke Nüsken (zweite Gelbe Karte) und Abwehrspielerin Hendrich verzichten, die nach ihrem Zopfziehen gegen Frankreich gesperrt ist. Nach dem frühen Turnier-Aus von Kapitänin Giulia Gwinn ist auch Außenverteidigerin Sarai Linder verletzt. Dafür kehrt Gwinns Stellvertreterin Carlotta Wamser zurück, die ihre Rotsperre vom Schweden-Spiel abgesessen hat. (dpa)

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Oberdorf lobt "extreme Mentalität" der DFB-Elf

  • 13:32 Uhr

Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf sieht für die DFB-Auswahl im EM-Halbfinale gegen Spanien gute Chancen. "Wir haben es bei der letzten EM bewiesen, dass wir standhaft sind und widerstandsfähig", und auch im Viertelfinale gegen Frankreich (6:5 i.E.) habe sich gezeigt, "dass wir eine extreme Mentalität haben", sagte Oberdorf vor dem Duell mit den Weltmeisterinnen am Mittwoch (21:00 Uhr/ARD und DAZN) in Zürich.

Diese Qualität sei der Schlüssel, "den man braucht, um ins Finale einzuziehen", betonte Oberdorf, die bei der EURO in der Schweiz nach ihrer langen Verletzungspause fehlt. "Wenn wir es jetzt noch schaffen, unseren Fußball aufzuziehen und mit elf Leuten auf dem Platz zu sein, glaube ich, dass das auch gegen Spanien möglich ist", ergänzte die Mittelfeldspielerin vom FC Bayern.

Der Weltmeister sei "in diesem Turnier bisher noch gar nicht so gefordert" worden, meinte Oberdorf (23). "Man sieht aber die Qualität, die haben Weltstars in ihren Reihen, spielen attraktiven Fußball. Deswegen glaube ich, dass wir da defensiv wieder kompakt stehen – das ist ja unser neues Lieblingswort bei der Nationalmannschaft – und uns in jeden Zweikampf reinknallen müssen."

Gegen Frankreich habe das perfekt geklappt. "Janina Minge ist da extrem vorweggegangen, genau so wie eine Elisa Senß. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir ein gutes Spiel sehen werden." (SID)

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Bundespräsident Steinmeier unterstützt DFB-Frauen vor Ort

  • 12:26 Uhr

Die deutschen Fußballerinnen erhalten im EM-Halbfinale gegen den Weltmeister Spanien besondere Unterstützung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Partie am Mittwoch (21:00 Uhr/ARD und DAZN) im Züricher Letzigrund besuchen. Das gab das Bundespräsidialamt einen Tag vor dem Spiel bekannt.

Sollten die DFB-Frauen gegen die Auswahl um Weltfußballerin Aitana Bonmatí erfolgreich sein und das Finale erreichen, plant zudem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine Reise zum Endspiel nach Basel. Das hatte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag bestätigt. Das Finale findet am kommenden Sonntag statt.

Beim letzten EM-Gruppenspiel gegen Schweden (1:4) war bereits Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) vor Ort. (SID)

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"Ekelhaft": Englands Trainerin über Rassismus gegen Carter

  • 07:12 Uhr

Englands Fußball-Nationaltrainerin Sarina Wiegman hat die rassistischen Beleidigungen gegen ihre Spielerin Jess Carter scharf verurteilt. "Es ist echt traurig, dass wir uns mit so etwas beschäftigen müssen. Es ist lächerlich und ekelhaft", sagte Wiegman vor dem EM-Halbfinale am Dienstag in Genf (21:00 Uhr) gegen Italien.

Carters Mitspielerin Georgia Stanway sagte: "An alle, die solche Beleidigungen ausstoßen: Es sind keine Fans. Sie verdienen es nicht, Fans genannt zu werden."

Carter, die Lebensgefährtin der deutschen Nationalmannschaftstorhüterin Ann-Katrin Berger, hatte zuvor von rassistischen Anfeindungen und Hetze durch Nutzer im Internet berichtet. Sie sei seit Beginn der Europameisterschaft mehrfach beleidigt worden. Um sich zu schützen, wolle sie sich aus den sozialen Medien zurückziehen.

Es sei eine schwierige Situation, sagte Wiegman. Carter wolle die Erfahrung hinter sich lassen. Aber sie und das Team fänden, es sei wichtig, das Thema anzusprechen. Die Mannschaft stehe zusammen, versicherte Wiegman: "Wir sind bereit zu liefern. Sie ist bereit zu liefern." (dpa)

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Die EM-News vom 21. Juli

An den Haaren gezogen: Dauer der Hendrich-Sperre noch offen

  • 16:51 Uhr

Die Uefa hat noch nicht entschieden, wie lange DFB-Abwehrspielerin Kathrin Hendrich nach ihrer Tätlichkeit gesperrt wird. Fest steht lediglich, dass die 33-Jährige für das EM-Halbfinale am Mittwochabend gegen Spanien ausfällt, teilte der DFB unter Berufung auf die Europäische Fußball-Union mit. Der DFB wird bis Fristende am Dienstag um 11 Uhr eine schriftliche Stellungnahme zu dem aufsehenerregenden Vorgang einreichen.

Kathrin Hendrich ist fassungslos, nachdem sie die Rote Karte sieht
Kathrin Hendrich ist fassungslos, nachdem sie die Rote Karte sieht. © IMAGO/Marc Schueler

Beim 6:5-Sieg im Elfmeterschießen im Viertelfinal-Duell in Basel gegen Frankreich hatte Hendrich für ihr Zerren am Zopf von Gegenspielerin Griedge Mbock Bathy in der 13. Minute die Rote Karte gesehen. Der Videobeweis hatte die Tätlichkeit entlarvt.

DFB-Sportdirektorin Nia Künzer verteidigte Hendrich. "Sie schaut in eine ganz andere Richtung und bleibt mit den Händen in den Haaren hängen. Sie hat nicht in die Haare gegriffen", sagte Künzer einen Tag nach dem Viertelfinal-Sieg. "Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt." (dpa/bearbeitet von ms)

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Matthäus lobt Fußballerinnen für "deutsche Tugenden"

  • 15:30 Uhr

Nach dem Einzug ins Halbfinale der Europameisterschaft hat Lothar Matthäus die "deutschen Tugenden" in der DFB-Auswahl gelobt. Die Fußballerinnen hätten im Viertelfinale gegen Frankreich nach der frühen Roten Karte gegen Kathrin Hendrich und dem 0:1-Rückstand "Teamgeist, Leistungs- und Mentalitätswille" gezeigt. "Den deutschen Fans ist es einfach unheimlich wichtig, dass die Mannschaft ihr Herz auf dem Platz lässt", schrieb der Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne.

Durch den Viertelfinalerfolg mit 6:5 im Elfmeterschießen sei "die Euphorie im Land nochmal spürbar gestiegen", urteilte Matthäus. Das würde auch durch die Einschaltquoten im Fernsehen offenbart."Die aktuelle Entwicklung des Frauenfußballs ist ganz klar ein Verdienst der Spielerinnen. Wie sie diesen Sport angehen und mit Leben füllen, ist schön zu sehen", schrieb der 64-Jährige.

Er freue sich nun auf das Halbfinale am Mittwoch gegen Weltmeister Spanien. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück habe gegen Frankreich ordentlich Selbstvertrauen tanken können. "Spanien wird jetzt wissen, wie stark der deutsche Teamgeist ist, der jetzt sicherlich auch nochmal gestiegen ist", schrieb der TV-Experte. (dpa)

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DFB-Frauen hoffen auf Petry-Support: "Aktiver Austausch"

  • 14:47 Uhr

Deutschlands Fußballerinnen hoffen im EM-Halbfinale gegen Weltmeister Spanien auf die Vor-Ort-Unterstützung ihres Edelfans Wolfgang Petry. "Er hat gesagt, dass er da ist, wenn wir ihn brauchen. Ich glaube, es ist ein Moment da, wo wir ihn brauchen", sagte Nationalspielerin Sophia Kleinherne auf einer Pressekonferenz am Montag in Zürich schmunzelnd und verriet, dass es einen "aktiven Austausch" zwischen dem Schlagersänger und der Mannschaft gebe.

Petry hatte der Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück während der Vorbereitung in Herzogenaurach einen Besuch abgestattet, nachdem die Nationalspielerinnen den 73-Jährigen als Überraschung für das Team hinter dem Team eingeladen hatten. Auch während des Turniers sind die Songs des gebürtigen Kölners allgegenwärtig.

"Er sorgt nicht nur in der Kabine für unglaublich gute Stimmung, sondern auch auf dem Platz und neben dem Platz. Unglaublich toll, dass er da war. Ich glaube, wir können uns über großartige Unterstützung freuen", sagte Kleinherne. Laut DFB-Pressesprecherin Annette Seitz schaffe es Petry allerdings wohl nicht zur Partie am Mittwoch (21:00 Uhr/ARD und DAZN) im Letzigrund. (SID)

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Bei deutschem Finaleinzug: Bundeskanzler Merz will zur EM kommen

  • 13:29 Uhr

Wenn Deutschlands Fußballerinnen der Einzug ins EM-Finale gelingt, dürfen sie dort auf die Unterstützung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hoffen. "Sollte die Nationalmannschaft der Frauen ins Finale kommen, plant der Kanzler eine Teilnahme", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin.

"Der Bundeskanzler ist ein fanatischer Anhänger dieser Frauen-EM", versicherte Kornelius. Das wisse er seit dem deutschen Viertelfinal-Erfolg am vergangenen Samstag, "weil da mein Telefon gebimmelt hat".

Nach den Worten seines Sprechers wäre Merz deshalb gerne schon am Mittwoch zum Halbfinale gegen Spanien in die Schweiz gereist – das scheitere aber daran, dass am gleichen Tag der französische Staatspräsident Emmanuel Macron nach Berlin kommt. Das Endspiel findet am Sonntag in Basel statt. (dpa)

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Ann-Katrin Berger
Ann-Katrin Berger kratzt den Ball gerade noch so von der Linie. © IMAGO/PsnewZ/elyxandro cegarra

Zwei Tage vor dem Halbfinale: DFB-Trio trainiert nur individuell

  • 12:42 Uhr

Die Verteidigerinnen Rebecca Knaak und Franziska Kett sowie Stürmerin Giovanna Hoffmann haben zwei Tage vor dem EM-Halbfinale der deutschen Fußballerinnen nur ein individuelles Training absolviert. Das reduzierte Programm im Rahmen der Einheit am Montagvormittag erfolgte nach DFB-Angaben noch aus Gründen der Regeneration nach dem Elfmeterkrimi im Viertelfinale am Samstag gegen Frankreich (6:5 i.E.). (sid/bearbeitet von ms)

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Kahn staunt über Berger-Parade: "Das war Weltklasse"

  • 08:38 Uhr

Oliver Kahn ist mit Blick auf den "Mega-Save" von DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger im EM-Viertelfinale ins Schwärmen geraten. "Also für mich war das die Parade des Turniers. Das war Weltklasse", sagte der ehemalige Welttorhüter bei Sky.

Berger hatte beim dramatischen 6:5 im Elfmeterschießen gegen Frankreich in der 103. Minute einen verunglückten Kopfball von Kapitänin Janina Minge spektakulär von der Linie gekratzt. Der englische "Guardian" schrieb von "einer der besten Paraden bei einer Europameisterschaft aller Zeiten."

"Der ist technisch und koordinativ schwer zu halten", sagte Kahn: "Du läufst rückwärts, musst die Flugbahn des Balles einschätzen, musst dann noch rückwärts abspringen, was auch nicht einfach ist, und den Ball noch vor der Linie bekommen."

Berger rettete die DFB-Frauen trotz langer Unterzahl ins Elfmeterschießen, avancierte dort mit zwei gehaltenen und einem selbst verwandelten Elfer endgültig zur Heldin. Am Mittwochabend (21 Uhr/ZDF, DAZN und in unserem Live-Ticker) trifft die deutsche Mannschaft nun im Halbfinale in Zürich auf Topfavorit Spanien. (sid/bearbeitet von ms)

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Sarai Linder
Sarai Linder musste gegen Frankreich an der Seitenline behandelt werden. Wenig später wurde sie ausgewechselt. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Die EM-News vom 20. Juli

Linder fehlt DFB-Frauen gegen Spanien

  • 21:20 Uhr

Die deutschen Fußballerinnen müssen im EM-Halbfinale gegen Spanien wie befürchtet auf Sarai Linder verzichten. Die Außenverteidigerin habe im dramatischen Viertelfinale gegen Frankreich am Samstag "eine Kapsel-Band-Verletzung am linken Sprunggelenk" erlitten, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Sonntagabend mit: Linder falle "damit definitiv für das EM-Halbfinale gegen Spanien aus".

Kathrin Hendrich bekommt Rot.
Für Kathrin Hendrich (M.) war das Viertelfinale gegen Frankreich nach einer Roten Karte von Schiedsrichterin Tess Olofsson schnell zu Ende. © AFP/SEBASTIEN BOZON

Linder hatte die Verletzung bereits nach rund 20 Minuten erlitten, für sie kam Sophia Kleinherne ins Duell mit den Französinnen. Bundestrainer Christian Wück könnte am Mittwochabend aber auch Carlotta Wamser einsetzen, die ihre Sperre nach ihrer Roten Karte aus dem letzten Gruppenspiel gegen Schweden (1:4) verbüßt hat. Kathrin Hendrich, die gegen Frankreich Rot gesehen hatte, ist gesperrt. (sid)

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"Keine Absicht": Künzer verteidigt Rotsünderin Hendrich

  • 15:59 Uhr

DFB-Sportdirektorin Nia Künzer hat das Zopfzerren von Nationalspielerin Kathrin Hendrich im EM-Viertelfinale gegen Frankreich verteidigt. "Sie schaut in eine ganz andere Richtung und bleibt mit den Händen in den Haaren hängen. Sie hat nicht in die Haare gegriffen", sagte Künzer einen Tag nach dem Sieg im Elfmeterschießen der deutschen Fußballerinnen in Basel. "Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt."

Hunderttausende Fans: Frauen-EM bricht Rekorde

EM in der Schweiz bricht Zuschauer-Rekorde

Die EM begeistert mit Rekord-Zuschauerzahlen. Beim Turnier in der Schweiz kamen so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie noch nie bei einer EM-Gruppenphase der Frauen in die Stadien.

Der Videobeweis entlarvte die Tätlichkeit. Die sehr erfahrene Innenverteidigerin hatte Frankreichs Kapitänin Griedge Mbock Bathy in den Haarzopf gegriffen und sah deshalb bereits nach 13 Minuten die Rote Karte. Die 33 Jahre alte Hendrich reagierte darauf mit sichtbarem Unverständnis, hat sich bisher aber nicht selbst dazu geäußert.

"Ihr ist es wichtig zu sagen, dass sie nicht an den Haaren gezogen hat. Man sieht in den TV-Aufnahmen, dass sie in eine ganz andere Richtung schaut", erklärte Künzer. Mit der Ex-Wolfsburgerin habe es sofort einen Austausch gegeben: "Sie war natürlich sehr enttäuscht, aber auch froh, dass das Spiel so ein Ende genommen hat."

Trotz des Halbfinal-Einzugs könnte die Europameisterschaft für Hendrich vorbei sein, wenn sie von der Uefa für mehr als ein Spiel gesperrt wird. Ob der DFB in diesem Fall dagegen vorgehen würde, ließ Künzer offen. (dpa/bearbeitet von jum)

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"Das war für dich": Berger mit bewegender Botschaft an ihren Opa

  • 12:01 Uhr

Ann-Katrin Berger blickte tief in die Kamera und klopfte sich mit dem Finger aufs Herz. Dann schickte Deutschlands Erfolgsgarantin eine bewegende Botschaft an ihren vielleicht größten Fan, der vor dem Fernseher mitgefiebert haben dürfte. "Opa, das war für dich", sagte die nahezu unüberwindbare Nationaltorhüterin inmitten all des Jubels über ihre EM-Heldentaten gegen Frankreich. Und in gewisser Weise besaß Bergers Großvater Herbert ja sogar einen Anteil am Viertelfinal-Drama mit Happy End.

"Ich habe es schon gesagt: Er kommt nur zum Finale. Da will ich hin", erklärte die "Elferkillerin", die ihre ganz eigene Motivation aus der Ankündigung ihres 92 Jahre alten Opas zog und daher scheinbar spielend die lästige Pflicht auf dem Weg ins Halbfinale erledigte. "Deshalb musste ich auch kurz einen Elfmeter schießen, zwei halten - und jetzt geht's weiter."

Ihr Großvater war aber vermutlich schon im Bett, als Berger weit nach Mitternacht der Reaktion ihres Edelfans entgegenfieberte. Sie freue sich besonders auf das Feedback ihres Opas, sagte Berger. Am Morgen danach dürfte sie ihr Postfach gecheckt haben. Denn: Sie erwarte wie immer "eine E-Mail". (SID/bearbeitet von jum)

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DFB-Auswahl erzielt neuen TV-Bestwert bei EM

  • 10:30 Uhr

Die deutschen Fußballerinnen sind mit einem Sieg im Elfmeterschießen und einem neuen TV-Bestwert ins EM-Halbfinale gestürmt. Der Viertelfinal-Erfolg gegen Frankreich knackte erstmals bei der laufenden Europameisterschaft in der Schweiz die Zehn-Millionen-Marke. Am Samstagabend schauten im Durchschnitt 10,695 Millionen Menschen die Live-Übertragung in ZDF und sorgten nach Angaben des Senders für einen Marktanteil von 52,2 Prozent.

Die EM der Frauen wird für ARD und ZDF immer mehr zum Quotengaranten. Auch die Spiele ohne deutsche Beteiligung sorgen für hohe Reichweiten. Das bisherige Topspiel war Schweden gegen England mit durchschnittlich 4,95 Millionen Zuschauern. (dpa)

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"Psychologische Tricks": Wück verrät Elfmeter-Geheimnis

  • 10:24 Uhr

Bundestrainer Christian Wück hat nach dem 6:5-Sieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich das Erfolgsrezept der deutschen Fußballerinnen erklärt. "Sondertraining kann man nicht machen. Wir haben es immer wieder mal eingestreut. Wir haben ihnen auch zwei, drei psychologische Tricks gesagt, wo wir Wert drauflegen, wo wir überzeugt sind, dass die uns helfen", sagte der 52-Jährige nach dem EM-Viertelfinale in Basel.

Die Nervenstärke des DFB-Teams, das im bisherigen Turnierverlauf inklusive des Elfmeterschießens gegen Frankreich 7 von 9 Strafstößen verwandelte, fällt angesichts der sonst schwachen Quote im Turnier auf. Von insgesamt 41 Versuchen landeten lediglich 24 im Netz.

Wück fand schnell eine Erklärung für die deutsche Präzision: "Das hat jetzt das dritte Mal bei mir geklappt. Ich bin jetzt das dritte Mal im Elfmeterschießen bei einem großen Turnier gegen die Franzosen erfolgreich gewesen." Bei der WM 2023 und der EM im selben Jahr hatte er die männliche U17 zum Titel geführt - jeweils im Finale gegen Frankreich.

Das Nachbarland ist auch für die deutschen Frauen ein Lieblingsgegner. Im sechsten Duell bei WM oder EM gab es den sechsten Sieg - erstmals nach Elfmeterschießen. Bei der vergangenen EM war die deutsche Elf durch ein 2:1 gegen die Französinnen ins Finale eingezogen.

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Pia Sundhage
Ob Pia Sundhage weiterhin Trainerin der Schweiz bleibt, ist unklar. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Thomas Hess

Die EM-News vom 19. Juli

Große Fan-Unterstützung für DFB-Frauen in Basel

  • 16:51 Uhr

Die deutschen Fußballerinnen dürfen sich auch im EM-Viertelfinale gegen Frankreich auf große Unterstützung freuen. Rund 10.000 Fans aus Deutschland werden am Samstagabend (21 Uhr/ZDF, DAZN und in unserem Live-Ticker) im St. Jakob-Park von Basel erwartet.

Die Französinnen werden von rund 2.500 Fans unterstützt. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit Verweis auf Uefa-Angaben bekannt, die Partie ist ausverkauft.

Im zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark waren die DFB-Frauen von rund 17.000 deutschen Fans in Basel unterstützt worden. So viele Auswärtsfans waren noch nie bei einem Spiel der deutschen Fußballerinnen. 34.165 Menschen sahen den 2:1-Sieg des deutschen Teams im Stadion.

"Beim letzten Spiel in Basel haben wir gemerkt, was für ein ausschlaggebender Faktor es sein kann, wenn man merkt, dass viele Menschen hinter einem stehen und die Mannschaft anfeuern. Das hat uns in dem Spiel sehr geholfen", sagte Flügelspielerin Klara Bühl über den Fan-Support im Nachbarland. (SID)

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Auf diese Spielerinnen würde Almuth Schult setzen

  • 15:38 Uhr

Die ehemalige Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult würde die deutsche Abwehr für das EM-Viertelfinale fast komplett umbauen. "Auf der rechten Seite würde ich Sophia Kleinherne eine Chance geben", sagte Schult als ARD-Expertin vor dem K.o.-Spiel gegen Frankreich am Samstagabend (21.00 Uhr/ZDF und DAZN). Auf dieser Position fallen die Optionen Giulia Gwinn (Knieverletzung) und Carlotta Wamser (Rotsperre) aus.

Auch auf der anderen Seite sieht Schult Handlungsbedarf in der Viererkette. "Links würde ich mit Franzi Kett beginnen, weil sie ein anderes Tempo hat", sagte die 34-Jährige. "Sarai Linder hat mich leider im Turnierverlauf nicht überzeugt. Da waren vom Tempo und auch vom taktischen Verhalten her Defizite da, das kann gegen die Französinnen böse ausgehen."

In der Innenverteidigung würde Schult weiter auf Janina Minge setzen, Rebecca Knaak aber ersetzen. "Ich würde Kathrin Hendrich reinbringen. Aufgrund ihrer Schnelligkeit, ihrer Erfahrung und weil sie auch dem Spiel gutgetan hat beim letzten Mal", erklärte die Olympiasiegerin von 2016. Gegen Schweden (1:4) war Hendrich nach der Halbzeitpause für Knaak gekommen, in Unterzahl ließ Bundestrainer Christian Wück dann eine Dreierkette spielen.

In der Offensive schlägt Schult nur einen Wechsel vor. Hinter Lea Schüller sollte aus ihrer Sicht wieder Linda Dallmann anstelle von Laura Freigang auf der Zehnerposition beginnen. "Laura Freigang war gegen Schweden leider nicht so effektiv, wie man sich das erhofft hatte", meinte Schult. "Dallmann ist sehr lauffreudig, was wichtig für das Pressing sein kann." (SID)

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Sundhage lässt Zukunft nach EM-Aus offen

  • 11:58 Uhr

Die Zukunft der erfolgreichen Nationaltrainerin Pia Sundhage in der Schweiz ist auch nach dem Aus bei der Heim-EM offen. "Es ist in alle Richtungen alles möglich", berichtete Marion Daube, zuständig für die Frauen im nationalen Fußball-Verband SFV, am Samstagvormittag während der Fazit-Pressekonferenz. Sundhage bat um Zeit, die "vielen Eindrücke zu verarbeiten". Die Schwedin besitzt einen Vertrag bis zum Jahresende.

Das Turnier, aus dem sich die Schweizerinnen am Freitagabend mit einem 0:2 im Viertelfinale gegen den Weltmeister Spanien verabschiedeten, werten alle Verantwortlichen als großen Erfolg. "Wir haben während dieses Turniers ein neues Publikum gewonnen", sagte SFV-Präsident Dominique Blanc. "Leute, die normalerweise wenig ins Stadion kommen, die sich bisher kaum für Fußball interessiert haben. Viele Kinder und Familien."

Sundhage blickt mit großer Zufriedenheit auf ihre bisherige Amtszeit zurück. "Ich bin sehr stolz darauf, was wir in den vergangenen eineinhalb Jahren geleistet haben", sagte die 65-Jährige, die unter anderem die USA zu zwei Olympiasiegen geführt hatte. "Es ist sehr schwierig, einen Menschen in der Schweiz zu verändern - mit unserem Fußballteam haben wir es geschafft." Ihre Spielerinnen "waren erst tief enttäuscht und traurig, aber haben in der Nacht auch noch getanzt". (SID)

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DFB-Frauen auf Szenario Elfmeterschießen vorbereitet

  • 09:21 Uhr

Nach dem verrückten Elfmeterschießen bei der Fußball-EM zwischen England und Schweden sieht Bundestrainer Christian Wück seine Fußballerinnen gut gewappnet für eine mögliche Entscheidung vom Punkt. "Wir haben schon in Herzogenaurach mit diesem Thema begonnen. Wir haben es immer wieder eingestreut. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Besprechungsraum", sagte der 52-Jährige.

"Deshalb glaube ich schon, dass wir gut vorbereitet sind auf dieses Szenario", ergänzte Wück vor dem Viertelfinal-Spiel der DFB-Auswahl gegen Frankreich heute Abend (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel. Er habe auch eine Liste mit Kandidatinnen.

Die verletzte Kapitänin Giulia Gwinn war in den vergangenen Jahren die Strafstoß-Spezialistin im Wück-Team. Weder für die Nationalelf noch für den FC Bayern München hat die Rechtsverteidigerin jemals einen Elfmeter verschossen.

Nach Gwinns Turnier-Aus in der Schweiz verwandelte Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken beim 2:1 gegen Dänemark einen Elfmeter. Als vorgesehene Schützin gilt auch die neue Spielführerin Janina Minge. Beim dramatischen Halbfinaleinzug von England in Zürich hatte es im Elfmeterschießen gleich neun Fehlschüsse bei 14 Versuchen gegeben.

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In der deutschen Auswahl gilt Torhüterin Ann-Katrin Berger zudem als Spezialistin für gehaltene Elfmeter. Die Wahl-Amerikanerin sicherte mit so einer Großtat im vergangenen Jahr ihrem Team Olympia-Bronze: Gegen Weltmeister Spanien hielt sie einen Strafstoß in der letzten Spielminute und rettete damit den 1:0-Vorsprung, für den Gwinn vom Punkt gesorgt hatte. (dpa/bearbeitet von jum)

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Mit Material von SID, AFP und dpa.